Bischof Bätzing sieht "kritische Situation" in der Kirche
n-tv
Der synodale Weg ist auch in der katholischen Kirche nicht unumstritten. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz konstatiert, dass der Reformprozess auch in den eigenen Reihen für Kontroversen sorgt. Eine strenge Ermahnung aus Rom will Bätzing beantworten und bietet dem Papst direkte Gespräche an.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat die schwierige innerkirchliche Lage der katholischen Kirche in Deutschland eingeräumt. "Es ist eine ernstzunehmende, kritische Situation", sagte der Limburger Bischof zu Beginn der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz in Dresden und wenige Tage vor der nächsten Versammlung des sogenannten synodalen Wegs zur Reform der Kirche. Es sei nicht gelungen, den synodalen Weg in Ruhe zu gehen. Von einigen werde diesem Reformprozess sogar das Etikett "Spaltung" verpasst. "Wer von Spaltung spricht, der verspricht sich was davon", sagte Bätzing. Er selbst aber wolle sie nicht und spreche auch nicht von Spaltung.
Zuletzt hatte es offene Kritik am synodalen Weg von führenden Kardinälen und auch von Papst Franziskus gegeben. Mit ausgelöst worden war dies durch einen Brief von fünf konservativen deutschen Bischöfen, die Inhalte des synodalen Wegs ablehnen. Bätzing kritisierte, dass die Mitglieder der Bischofskonferenz den Inhalt des Briefs der fünf Kollegen nicht kennen, sondern lediglich das Antwortschreiben dazu aus Rom.
Dieses vor einem Monat bekannt gewordene Antwortschreiben sorgte für eine neue Eskalation im Konflikt zwischen dem Vatikan und der deutschen Kirche. Darin sprach der Vatikan der deutschen Kirche die Befugnis ab, wie geplant einen synodalen Rat einzurichten, in dem als dauerhaftes Beratungs- und Beschlussorgan Laien und Geistliche die Arbeit der Bischöfe begleiten sollen.
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