Zahl extremer Waldbrände hat sich verdoppelt
n-tv
Dauern Trockenphasen länger an, leidet auch der Wald enorm und die Brandgefahr steigt. Verheerende Mega-Feuer gab es in den letzten 20 Jahren deutlich häufiger als zuvor, ergibt eine Analyse von Millionen Satellitenbildern. Die extremen Brände setzen riesige Mengen an CO2 frei und töten Milliarden Tiere.
Häufigkeit und Intensität extremer Waldbrände auf der Erde haben sich einer Analyse zufolge von 2003 bis 2023 etwa verdoppelt. Dabei sind die sechs extremsten Jahre seit 2017 aufgetreten, nur das Jahr 2022 bildete eine Ausnahme, wie ein Forscherteam im Fachmagazin "Nature Ecology & Evolution" berichten. Besonders intensive Waldbrände gab es demnach 2023, dem bisher wärmsten Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Klimawandel verschärft vielerorts die Bedingungen für Waldbrände, etwa durch länger andauernde Trockenphasen.
In den Urlaubsregionen Südeuropas ist die Sorge bereits groß, dass auch dieser Sommer wieder verheerende Wald- und Buschbrände bringt. In Griechenland gab es im Zuge einer Hitzewelle zuletzt nahezu im Minutentakt neue Feuer. Im vergangenen Jahr waren in Südeuropa hunderttausende Hektar Wald- und Buschgebiete verbrannt, mehrere Menschen und zahllose Tiere starben.
Die Waldbrände in Australien in den Jahren 2019 und 2020, auch "Black Summer Bushfires" genannt, waren den Wissenschaftlern um Calum Cunningham von der University of Tasmania in Hobart (Australien) zufolge ohne Beispiel im Hinblick auf Ausmaß und Intensität. "Diese energetisch extremen Brände setzten außerordentliche Mengen an Kohlendioxid und Rauch frei, töteten schätzungsweise 2,8 Milliarden Wirbeltiere und betrafen die gesamten geografischen Verbreitungsgebiete von 116 Pflanzenarten." Auch in den folgenden Jahren machten extreme Waldbrände, etwa in Kanada, Schlagzeilen.
Öl, Gas und Kohle treiben den Klimawandel kräftig an. Durch die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe werden laut einer Studie mehr als 37 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen - erneut ein Rekordwert. Um jetzt noch das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten Emissionen schon bald auf Null gesenkt werden.