Was wird aus Deutschlands Wisenten?
n-tv
Wisente sind Europas größte und schwerste Landsäugetiere. Die imposanten Wildrinder sind in Deutschland ausgestorben. Aus diesem Grund wird 2013 eine kleine Herde im Rothaargebirge in Nordrhein-Westfalen ausgewildert. Doch nun will die Tiere dort keiner mehr haben. Die Streitigkeiten gehen bis vor Gericht.
Für Deutschlands einzige frei lebende Wisent-Herde und das einst europaweit beachtete Artenschutzprojekt stehen die Chancen schlecht. Nach langem, lähmendem Streit und auch nach einer Lösungssuche an einem Runden Tisch im vergangenen Herbst zeichnet sich weiter keine Perspektive ab. Die Voraussetzungen für eine Rettung des Projekts haben sich noch verschlechtert.
Die 40 Tiere befinden sich aktuell "in einem neu errichteten, rund 25 Hektar großen Managementgatter auf dem Gebiet der Stadt Bad Berleburg, sodass die Freisetzungsphase zurzeit beendet ist", sagte ein Sprecher des Kreises Siegen-Wittgenstein der Deutschen Presse-Agentur.
Nach anhaltendem Patt hatten die früheren Umweltminister Ursula Heinen Esser von der CDU und der Grünen-Politiker Johannes Remmel am Runden Tisch empfohlen, die herumziehende Herde schnellstmöglich einzufangen und auf 20 bis 25 Tiere zu verkleinern - also mehrere Wisente zu Herden an anderen Orten in Europa zu transportieren. Mit der aufwendig vorzubereitenden Umsetzung sei bisher nicht begonnen worden, es liefen auch noch Abstimmungen "mit interessierten anderen Projekten im In- und Ausland", hieß es bei der Kreisverwaltung.