Warum eine Atomkraft-Verlängerung nichts bringt
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Der von Russland angezettelte Ukraine-Krieg heizt die Debatte über eine Autonomie vom russischen Erdgas und anderen fossilen Energieträgern an. Bayerns Ministerpräsident Söder schwebt als eine Alternative das Festhalten an der Atomkraft vor. Regierung und Experten sehen das nicht als Lösung des Problems - aus gutem Grund. Ein Überblick über wichtige Aspekte.
Der russische Einmarsch in die Ukraine bringt nicht nur die internationale Diplomatie ins Wanken, sondern kratzt insbesondere in Deutschland an der Frage der Versorgungssicherheit. Sollte die Bundesrepublik auf die Einfuhr von fossilen Energieträgern aus Russland verzichten, um so den Kreml wirtschaftlich noch stärker unter Druck zu setzen? Oder ist es am Ende Russland selbst, das Europa den Gashahn zudreht, um seinen Forderungen im Hinblick auf die Ukraine mehr Gewicht zu geben?
Die deutsche Abhängigkeit von russischen Energieimporten mündete zuletzt in der Diskussion über eine Verlängerung der Laufzeit der hiesigen Atomkraftwerke. Fürsprecher ist etwa Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der am Morgen im "ntv Frühstart" seine Forderung bekräftigte, zumindest für eine Übergangszeit keine Kohle- oder Atomkraftwerke in Deutschland abzuschalten. Der CSU-Politiker führte aus, dass Atomkraft versorgungssicher und zudem "klimafreundlich und relativ günstig" sei: "Deswegen halte ich es für einen Fehler, da jetzt einfach überstürzt auszusteigen."
Anders sieht das die Ampel-Regierung. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck etwa gab im "Frühstart" an, nicht damit zu rechnen, dass die Atomkraftwerke über Ende 2022 hinaus in Betrieb bleiben werden. Eine Laufzeitverlängerung sei vom Tisch, sagte der Grünen-Politiker. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs sei es zwar richtig, dass es auch bei der Atomkraft keine Denkverbote gebe. "Für den nächsten Winter hilft uns eine längere Laufzeit aber gar nicht."
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