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So viel Geld kostet VW der Streik
n-tv
Bei Volkswagen hat der zweite Warnstreik in der laufenden Tarifrunde begonnen. Die IG Metall will Lohnkürzungen, Entlassungen und Werksschließungen verhindern. Doch die Konzernführung sieht sich zu gezwungen, Einsparungen durchzusetzen.
Die Fronten bei Volkswagen sind verhärtet. Pünktlich zur vierten Tarifrunde hat die Gewerkschaft IG Metall zum flächendeckenden Warnstreik aufgerufen. In neun der zehn deutschen VW-Werke sollen heute die Bänder für jeweils vier Stunden stillstehen. Eine Einigung ist nicht in Sicht - es geht um Lohnkürzungen, Werksschließungen und Entlassungen.
Der Warnstreik wird den Konzern viel Geld kosten. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, fehlten allein durch den Produktionsausfall in Wolfsburg, Emden, Hannover und Zwickau zum Streikauftakt vergangene Woche Ergebnisbeiträge von rund 40.000 Euro pro gestreikter Minute.
Sollte sich die Tarifstreit - und so sieht es derzeit aus - weiter hinziehen, dürfte es für Volkswagen sehr viel teurer werden. Die Gewerkschaft dürfte dann im nächsten Jahr zunächst für einen kompletten Tag eine flächendeckende Arbeitsniederlegung organisieren und danach einen unbefristeten Streik folgen lassen.
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Im Kampf gegen die hohe Inflation in den Jahren 2022 und 2023 setzt die Europäische Zentralbank die Leitzinsen hoch, um die Preise stabil zu halten. Dafür müssen die Währungshüter ein Minus von fast acht Milliarden Euro in den Bilanzen ausweisen. Das ist der höchste Verlust in der Geschichte der EZB.
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Die Marke mit dem Stern glänzt weniger hell als zuletzt. Der wichtige Markt China ist zunehmend ein Problem. Die Nachfrage nach Steckerautos liegt hinter den Erwartungen. Zweimal muss Mercedes die Erwartungen bremsen. Am Ende sackt das Ergebnis um ein Drittel ab. Die Dividende wird gekürzt. Schnelle Besserung ist nicht in Sicht.
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Verdi ist im aktuellen Tarifstreit unzufrieden: In der zweiten Runde habe es kein Angebot gegeben. Daher versucht die Gewerkschaft, mit einem Branchenstreiktag ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen. Das bekommen Millionen Menschen am Freitag zu spüren. Dann fahren Bus und Bahn in sechs Bundesländern nicht.