So viel Geld kostet VW der Streik
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Bei Volkswagen hat der zweite Warnstreik in der laufenden Tarifrunde begonnen. Die IG Metall will Lohnkürzungen, Entlassungen und Werksschließungen verhindern. Doch die Konzernführung sieht sich zu gezwungen, Einsparungen durchzusetzen.
Die Fronten bei Volkswagen sind verhärtet. Pünktlich zur vierten Tarifrunde hat die Gewerkschaft IG Metall zum flächendeckenden Warnstreik aufgerufen. In neun der zehn deutschen VW-Werke sollen heute die Bänder für jeweils vier Stunden stillstehen. Eine Einigung ist nicht in Sicht - es geht um Lohnkürzungen, Werksschließungen und Entlassungen.
Der Warnstreik wird den Konzern viel Geld kosten. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, fehlten allein durch den Produktionsausfall in Wolfsburg, Emden, Hannover und Zwickau zum Streikauftakt vergangene Woche Ergebnisbeiträge von rund 40.000 Euro pro gestreikter Minute.
Sollte sich die Tarifstreit - und so sieht es derzeit aus - weiter hinziehen, dürfte es für Volkswagen sehr viel teurer werden. Die Gewerkschaft dürfte dann im nächsten Jahr zunächst für einen kompletten Tag eine flächendeckende Arbeitsniederlegung organisieren und danach einen unbefristeten Streik folgen lassen.
Stellenabbau, Werksschließungen, Verlagerungen ins Ausland: Die Stimmung in der Autoindustrie steht auf einem Tiefpunkt. Kaum ein Tag vergeht ohne eine weitere Hiobsbotschaft. Die rigorosen Sparpläne bei VW führen zu lautstarken Protesten. Warnstreiks, Tausende Beschäftigte auf der Straße, turbulente Betriebsversammlungen: davon ist aus der BMW-Zentrale in München nichts zu hören. Wie geht es BMW? Was unterscheidet den Konzern von seinen Konkurrenten? Kommt er leichter aus der Krise? Und welche Rolle spielen die Quandts als Großaktionäre? ntv.de fragt den Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer.
Volkswagen steckt auch aufgrund von Managementfehlern in einer schweren Krise. Den Preis dafür soll die Belegschaft zahlen, VW-Chef Blume plant massive Einschnitte. Erstmals stehen Werkschließungen im Raum. Der Kanzler warnt: "Ich bin dagegen, dass Beschäftigte entlassen werden sollen, nur um Geld zu sparen."
Je älter die Kinder werden, desto mehr Freiräume haben Eltern – doch oft bleiben sie ungenutzt. Mütter wollen in der Regel mehr arbeiten, Väter weniger. Laut einer Studie ergibt das ein Potenzial von 325.000 Vollzeitstellen. Im Interview erklärt Familienforscher Martin Bujard, wie das gehoben werden kann. Er ist Sozialwissenschaftler und Forschungsdirektor am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung. Seit 2020 ist er Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Bundesfamilienministeriums.