So viel Solarstrom-Zuwachs ist jährlich drin
n-tv
Beim zunehmenden Abschied von fossilen Energieträgern wie Kohle und Erdöl liegt große Hoffnung weltweit auf der Sonnenenergie. Die Photovoltaik hat einer Expertengruppe zufolge ein enormes, aber bisher unterschätztes Potenzial. Eins dürfe man nicht: abwarten. Die nächsten Jahre seien entscheidend.
Auf immer mehr Dächern in Deutschland und anderen Ländern sind Photovoltaik-Anlagen zu sehen. Weltweit sollte nach dem Vorschlag eines internationalen Expertenteams eine Steigerung der Kapazität um etwa 25 Prozent jährlich angestrebt werden, um bis 2050 eine installierte Leistung von 75 Terawatt (TW) zu erreichen. Dieses Ziel sei ehrgeizig, aber durchaus gut erreichbar, heißt es im Beitrag der mehr als 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Fachjournal "Science". Das Wachstumspotenzial der Photovoltaik (PV) sei in der Vergangenheit durchweg unterschätzt worden.
In den letzten 50 Jahren habe sich die Produktion - von einem sehr niedrigen Ausgangswert - jährlich und die kumulative Kapazität alle drei Jahre verdoppelt, erläutern die Experten um Andreas Bett, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE), und Nancy Haegel vom National Renewable Energy Laboratory (NREL) in Golden (Colorado). Die Herstellungskosten der PV-Anlagen hätten sich mit jeder Verdopplung der Gesamtproduktion um etwa ein Viertel verringert.
Im Jahr 2022 sei mit einer weltweit installierten Leistung von mehr als einem Terawatt ein wichtiger Meilenstein erreicht worden. Doch entfalle auf PV mit vier bis fünf Prozent im Jahr 2022 derzeit nur ein kleiner Teil der Stromerzeugung. Dabei biete die Technologie eine der wenigen Optionen, die im Kampf gegen die Klimakrise schnell und kosteneffektiv umgesetzt werden könnten.