Ist das Vogelgrippe-Virus kurz vor Anpassung an Menschen?
n-tv
In den USA grassiert das Vogelgrippe-Virus H5N1 inzwischen auf Rinderfarmen. Forscher finden nun heraus, dass eine einzige Mutation beim Virus ausreichen könnte, damit es Menschen leichter infiziert. Eine große Sorge ist, dass dies eine neue Pandemie zur Folge haben könnte.
Das Vogelgrippe-Virus H5N1 grassiert seit einigen Monaten in Geflügelbetrieben sowie in Milchbetrieben in den USA - und schürt die Angst vor einer neuen Pandemie. Mehr als 50 Infektionen bei Menschen wurden in den USA bereits festgestellt. Die meisten Menschen infizierten sich auf Milchviehbetrieben. Forscher finden nun heraus, dass eine einzelne Mutation beim Virus ausreichen könnte, um eine Ansteckung mit dem Erreger bei Menschen zu erleichtern.
Entscheidend ist dabei die Fähigkeit des Virus, sich an Rezeptoren menschlicher Zellen binden zu können. Diese befinden sich auf der Oberfläche der Zellen. Je besser ein Virus an diese Andockstellen passt, desto leichter kann es einen Menschen infizieren.
Bisher sind H5N1-Viren gut an Zellen von Vögeln angepasst. Doch spätestens die Infektionen von Rindern in den USA machen deutlich, wie anpassungsfähig der Erreger ist. Bereits bei früheren Grippe-Pandemien hatten ganz bestimmte Mutationen an dessen Proteinen dazu geführt, dass die Grippe-Viren ihre Bindungspräferenz auf menschliche Rezeptoren umstellen konnten.