Silbereisen, Sex und Quoten-Katastrophen
n-tv
Am Neujahrstag sticht "das Traumschiff" zum 100. Mal in See. Mit der Jubiläumsfolge gibt es auch ein Novum: Es gibt Sex an Bord, der Kapitän ist "quasi nackt" zu sehen. Die Kritik aber reißt nicht ab. Hinter den Kulissen soll es gewaltig brodeln. Über den Kult-Dampfer, der - mit Ansage - im Quotentief versinkt.
Die ganze Familie sitzt im Wohnzimmer, der Kater hängt im Tannenbaum und die Glotze läuft. Mutter hat aus der Küche kleine Schokoladenbecher geholt, die werden gleich mit Eierlikör gefüllt und bei Oma weiß man nicht, ob sie wegen der Weihnachtsfeiertage zum Friseur gegangen ist oder aber für Sascha Hehn. Es ist irgendein Jahr in den späten Achtzigerjahren und in wenigen Minuten läuft im ZDF "Das Traumschiff" mit Sascha Hehn als smarter Chefsteward Viktor Burger.
An die vielen Geschichten über die Jahre erinnert sich natürlich niemand mehr. Die waren sowieso irgendwie alle ähnlich, und im Grunde hat man ja auch nichts dagegen, sich ein wenig berieseln zu lassen und dabei von fernen, weißen Sandstränden zu träumen, wo man dann, mit etwas Glück, zufällig dem "Viktor" über den Weg läuft.
"Das Traumschiff", erfunden vom 2016 verstorbenen TV-Produzenten Wolfgang Rademann, sticht am Neujahrstag zum 100. Mal in See. Die "Bild" schreibt, man würde es zur Jubiläumsfolge "ordentlich krachen lassen". Denn Kapitän Max Parger (Florian Silbereisen) hat Sex! Holla, die Waldfee! Was für leidenschaftliche Handlungsstränge!
Der finale Showdown im "Sommerhaus der Stars" bringt dem Siegerpaar Sam Dylan und Rafi Rachek 50.000 Euro mehr auf dem Konto ein. Doch das Finale sorgt vor allem durch Eskalationen und Handgreiflichkeiten für Gesprächsstoff. Zuschauer diskutieren: Haben wir alle Trash-TV etwa jahrelang falsch verstanden?