Lea Streisand: "Der 7. Oktober hat mich zur Jüdin gemacht"
n-tv
Worin sind sich Linke, Rechte, Migrationshintergründler, Kartoffeln, Islamisten und Queere, Neonazis, Berufszonis und DekolonialistInnen einig? Dass die Juden an allem schuld sind. Stimmt nicht? Kann schon sein, aber so steht es auf dem Buch "Sind Antisemitisten anwesend", das Lea Streisand, Michael Bittner und Heiko Wernin herausgegeben haben, nunmal auf der Klappe. Moment, das kommt Ihnen komisch vor? Ja, soll es auch, denn in diesem Buch kommen nicht nur die scharfzüngigsten und scharfsinnigsten, sondern auch die komischsten Autorinnen und Autoren, jüdisch und nicht-jüdisch, zu Wort. Darüber, wie man dem neuen und dem alten Antisemistismus die Stirn bietet, hat sich ntv.de mit der Schriftstellerin, Kolumnistin und Herausgeberin Lea Streisand unterhalten.
ntv.de: Im Buch sind viele lustige Parts, wo einem aber bisweilen das Lachen im Halse stecken bleibt, auch bei den Cartoons. Hilft Humor bei allem, was in der Welt gerade geschieht?
Lea Streisand: Humor ist eine nützliche Eigenschaft, um die Widernisse des Alltags besser zu ertragen und nicht in Selbstmitleid zu ertrinken. Komik hingegen ist vor allem ein Analysewerkzeug. Indem ich unsere Ordnung durch Komik auf den Kopf stelle, mache ich sie sichtbar. Durch Lachen versuchen wir, diese Unordnung zu beseitigen.