
Siemens geht in USA auf teure Einkaufstour
n-tv
Um sich für lukrative Geschäfte mit der Pharmabranche aufzustellen, kauft Siemens die US-Softwarefirma Dotmatics. Es ist bereits die zweite Milliarden-Übernahme binnen weniger Monate. Die Summe soll mit Firmen-Anteilen an Siemens Healthineers und Siemens Energy bezahlt werden.
Siemens kauft zum zweiten Mal binnen weniger Monate eine Softwarefirma aus den USA und will damit sein Geschäft mit Automatisierungstechnik stärken. Der Münchner Technologiekonzern zahlt 5,1 Milliarden Dollar für Dotmatics, eine auf Software für die Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln spezialisierte Firma aus Boston, wie Siemens am Abend mitteilte. "Die Übernahme von Dotmatics ist Teil unseres Wachstumsprogramms 'One Tech Company', mit dem wir unsere führende Position bei Industriesoftware weiter ausbauen und unseren Kunden helfen, noch schneller innovativ zu sein", sagte Vorstandschef Roland Busch. Erst im Herbst hatte der Konzern rund zehn Milliarden Dollar für die US-Industriesoftwarefirma Altair ausgegeben.
Dotmatics gehört bisher dem Finanzinvestor Insight Partners und erwartet im laufenden Jahr mit rund 800 Mitarbeitern und 14.000 Kunden einen Umsatz von 310 Millionen Dollar - bei einer operativen Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von mehr als 40 Prozent. Siemens zahlt damit das 39-fache des erwarteten operativen Gewinns (Ebitda), wie aus einer Präsentation hervorgeht.

Der Guidohof in Sachsen ist ein kleiner Hof mit Biogemüse, Solarstrom und ohne Pestizide. Der Betrieb ist damit prädestiniert für Förderung aus dem European Green Deal. Das finanzstarke Werk der EU-Kommission will soziale, ökologische und wirtschaftliche Faktoren verknüpfen, um nachhaltige Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion kleinerer Betriebe zu fördern. Davon kommt bei Paule Lucht wenig an: "Die Anforderungen an die Förderung werden immer mehr", sagt der landwirtschaftliche Leiter des Guidohofs im "Klima-Labor" von ntv. Er ist überzeugt: Das Höfesterben wird weitergehen.

Im Tarifstreit zwischen Verdi und den Berliner Verkehrsbetrieben läuft derzeit eine Schlichtung. Bislang gibt es noch keine Einigung zwischen den beiden Parteien - trotz prominenter Vermittler. Die BVG spricht von "realitätsfremden" Forderungen. Ein Scheitern der Schlichtung könnte schwerwiegende Folgen haben.