
Chinas Gegenzölle sorgen für erneuten Ausverkauf
n-tv
Pekings Reaktion auf Trumps Zölle verunsichert auch die Anleger in den USA. Der Aktienmarkt kennt nur eine Richtung, das Angstbarometer steigt auf höchsten Stand seit August. Eine Branche profitiert jedoch, nachdem Vietnam sich verhandlungsbereit zeigt.
Der Kursrutsch an der Wall Street hat sich zum Wochenausklang fortgesetzt. Ursächlich war, dass China die US-Zölle mit eigenen Zöllen beantworten will. Überraschend starke US-Arbeitsmarktdaten konnten dem nichts entgegensetzen. Am Markt ging weiter die Angst um, dass der heraufziehende Handelskrieg die Weltwirtschaft in eine Rezession stürzen wird. Ökonomen senkten reihenweise ihre Wachstumsprognosen. Zudem wollten viele Investoren vor dem Wochenende weitere Bestände abbauen, denn dieses könnte negative Entwicklungen bringen.
China hatte angekündigt, ab dem 10. April einen Einfuhrzoll von 34 Prozent auf alle aus den USA importierten Waren zu erheben. China führte außerdem Ausfuhrkontrollen für sieben Kategorien von Seltene-Erden-Gütern ein. Die Export-Kontrolle geschehe zum Schutz der nationalen Sicherheit und der nationalen Interessen, so das chinesische Handelsministerium. Der CBOE-Volatilitätsindex, bekannt als Angstbarometer der Wall Street, erreichte seinen höchsten Stand seit August 2024.
Der Dow-Jones-Index rutschte um 5,5 Prozent ab auf 38.315 Punkte. Der S&P-500 fiel um 6,0 Prozent und der Nasdaq-Composite knickte um 5,8 Prozent ein. Die Zahl der Kursgewinner an der Nyse betrug nach vorläufigen Angaben 225 (Donnerstag: 362), die der -verlierer 2.613 (2.446). Unverändert schlossen 18 (30) Titel.

Das Auf und Ab an den Börsen sowie der zuvor anhaltende Aufwärtstrend an den Börsen hat Anleger auf Trab gehalten und für gute Geschäfte bei den US-Großbanken gesorgt. JP Morgan, Wells Fargo und Morgan Stanley melden für das erste Quartal mehr Gewinn. Allerdings ist Blick voraus wenig zuversichtlich.

Seit Januar stehen bei mehreren Streiks insgesamt acht Tage Busse, Trams und U-Bahnen in der Hauptstadt still. Die Gewerkschaft Verdi versucht, für ihre 16.000 Mitglieder eine erheblich bessere Entlohnung durchzusetzen. Danach sieht es zunächst nicht aus. Schlichter müssen eingreifen - mit Erfolg. Eine letzte Hürde bleibt.