Rekord-Inflation trübt Stimmung der Anleger
n-tv
Dass die US-Inflation auf ein 40-Jahres-Hoch steigt, macht die Wall Street nervös. Die Angst vor einer schnellen Straffung der Zinspolitik der US-Notenbank Fed wächst. Derweil geht die Aluminiumpreis-Rally weiter.
Wieder aufgeflammte Spekulationen auf raschere Zinserhöhungen der US-Notenbank machen der Wall Street zu schaffen. Ermutigende Firmenbilanzen verhinderten jedoch größere Verkäufe. Der US-Standardwerteindex Dow Jones notierte knapp im Minus bei 35.241,59 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 und der technologielastige Nasdaq büßten jeweils etwa 1,81 und 2,10 Prozent ein. Bei Staatsanleihen war der Verkaufsdruck deutlicher spürbar.
Nervös machte Investoren die höchste US-Inflation seit 40 Jahren. Es gebe keinen Hinweis, dass die Teuerung bald ihren Höhepunkt erreicht habe, sagte Peter Cardillo, Chef-Volkswirt des Vermögensberaters Spartan. "Das könnte bedeuten, dass die Fed aggressiver werden muss." Eine erste Zinserhöhung im März gilt an der Börse als sicher. Inzwischen taxieren Investoren die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung um einen halben Prozentpunkt auf fast 50 Prozent. Vor den Zahlen hatte die Quote bei etwa 30 Prozent gelegen. Am Devisenmarkt ebbten die Spekulationen auf einen drastischen Zinsschritt jedoch schnell ab. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg um 0,19 auf 95,68 Punkte.
Unterdessen ging wegen drohender Angebotsengpässe die Aluminium-Rally weiter. Das im Flugzeug- und Automobilbau eingesetzte Industriemetall war so teuer wie zuletzt im Sommer 2008. Wegen hoher Energiepreise und den chinesischen Bemühungen, zu den Olympischen Spielen die Luftverschmutzung zu reduzieren, drosselten Unternehmen die Produktion, sagte Analyst Ole Hansen von der Saxo Bank.
Die CSU will offenbar den Stahlkonzernen beispringen und hält in einer Beschlussvorlage für ihre Winterklausur fest: Der "Irrweg des grün produzierten Stahls" soll beendet werden. Die Konzerne sehen dies jedoch anders. Die Zukunft müsse dem grünen Stahl gehören, heißt es etwa bei Thyssenkrupp Steel.