"One for the Road" bittet zum "Idiotentest"
n-tv
Können Kinofilme etwas leisten, woran sich Aufklärungskampagnen vielfach die Zähne ausbeißen? "One for the Road" versucht es zumindest. Mit Frederick Lau und Nora Tschirner sagt der Film dem Alkoholismus den Kampf an - unterhaltsam und ohne Zeigefinger.
"One for the Road" - das ist so eine Floskel, wie sie wahrscheinlich jeden Tag tausendfach irgendwo irgendwem über die Lippen kommt. "Noch eins für den Weg" halt oder - wenn man besonders lustig sein will - noch ein "Fußpils", das man sich unterwegs hinter die Binde kippt, ehe man andernorts noch weitertrinkt oder zu Hause lattenstramm in die Koje fällt.
"One for the Road", das klingt subtiler als "Oans, zwoa, gsuffa", "Einer geht noch" oder "Hier spricht der Bierkapitän", steht im Grunde aber für dasselbe: den allzu laxen, verniedlichenden oder sogar verherrlichenden Umgang der Gesellschaft mit Alkohol, egal, wo man gerade geht oder steht. Denn lange gehen oder stehen muss man etwa im Berliner Nachtleben selten, bis einem die ersten Personen mit ihrem "One for the Road" auch schon zuprosten.
Berlin, das ist auch die Heimat von Mark (Frederick Lau). Sein Zuhause ist zwar eher eine Ranzbude, aber wenigstens mit 1a-Panorama-Blick auf den U-Bahnhof Hallesches Tor. Beruflich arbeitet er als Bauleiter und hat es dabei eigentlich auch drauf. Vorausgesetzt, er hat zuvor nicht gerade mal wieder die Nacht zum Tag gemacht. Bei "One for the Road" bleibt es dabei natürlich nie. Schon eher bei zwei oder drei, wenn er nach seinem bereits exzessiven Kneipenausflug auf dem Nachhauseweg noch am Kiosk seines Vertrauens vorbeiwankt.
Schon als sie sich seinerzeit zum Song "Dirrty" rekelte, gab sich Christina Aguilera wenig subtil. Gut und gerne zwei Jahrzehnte später lässt es die Sängerin sogar noch offensiver angehen. In einem Podcast spricht sie hemmungslos über Vibratoren, Gleitgel, Sex im Flieger und darüber, was sie "geil" macht.
Worin sind sich Linke, Rechte, Migrationshintergründler, Kartoffeln, Islamisten und Queere, Neonazis, Berufszonis und DekolonialistInnen einig? Dass die Juden an allem schuld sind. Stimmt nicht? Kann schon sein, aber so steht es auf dem Buch "Sind Antisemitisten anwesend", das Lea Streisand, Michael Bittner und Heiko Wernin herausgegeben haben, nunmal auf der Klappe. Moment, das kommt Ihnen komisch vor? Ja, soll es auch, denn in diesem Buch kommen nicht nur die scharfzüngigsten und scharfsinnigsten, sondern auch die komischsten Autorinnen und Autoren, jüdisch und nicht-jüdisch, zu Wort. Darüber, wie man dem neuen und dem alten Antisemistismus die Stirn bietet, hat sich ntv.de mit der Schriftstellerin, Kolumnistin und Herausgeberin Lea Streisand unterhalten.