Neuer Kühlkreislauf nutzt Effekt wie bei Streusalz
n-tv
Die früher als Kühlmittel genutzten FCKW sind Ozonkiller und schon lange verboten. Aber auch ihre Nachfolger FKW sind für das Klima problematisch: Ihr Treibhauspotenzial ist 2000 Mal größer als das von CO2. Nun stellen US-Forscher einen Kühlkreislauf vor, der ohne klimaschädliche Kältemittel funktioniert.
US-Wissenschaftler haben einen Kühlkreislauf entwickelt, der ohne klima- und umweltschädliche Kältemittel auskommt. Sie nutzen dafür einen vergleichbaren Effekt wie bei Streusalz, das bei Straßenglätte eingesetzt wird: Das Salz setzt den Taupunkt des Eises herab, so dass es bereits bei leichten Minusgraden schmilzt. Die Forscher verwenden Ethylenkarbonat als Kühlmittel und Natriumjodid als Salz, wie Drew Lilley und Ravi Prasher vom Lawrence Berkeley National Laboratory in Berkeley (US-Bundesstaat Kalifornien) in der Fachzeitschrift "Science" schreiben.
Kältemittel aus Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), die die schützende Ozonschicht in der höheren Atmosphäre angreifen, sind schon lange verboten. Doch auch die heute als Kältemittel genutzten Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) sind nicht harmlos: Ihr Treibhauspotenzial ist etwa 2000 Mal größer als das von Kohlendioxid (CO2). Zwar entweichen FKW normalerweise nicht aus dem Kühlkreislauf, aber bei Leckagen oder bei unsachgemäßer Entsorgung können sie doch in die Luft gelangen. Da der Bedarf an Kühlung in einer wärmer werdenden Welt steigt, dürfte künftig auch die freigesetzte FKW-Menge zunehmen.
"Die Entwicklung einer hocheffizienten Kühlung mit sicheren Kältemitteln mit niedrigem Treibhauspotenzial ist eine große Herausforderung zur Bekämpfung des Klimawandels", schreiben die Forscher. Sie fanden heraus, dass der Taupunkt von Ethylenkarbonat um 28 Grad Celsius sinkt, wenn es mit Natriumjodid bestreut und von seiner Umgebung isoliert wird. Das Salz setzt den Schmelzpunkt herab, so dass das feste Ethylenkarbonat flüssig wird. Dieser Vorgang verbraucht Energie und wenn das Ethylenkarbonat die Energie wegen der Isolierung nicht aus seiner Umgebung gewinnen kann, nutzt es die Energie der eigenen Wärme - dadurch kühlt es ab.