WHO: Keine Bestätigung für HMPV-Ausbruch
n-tv
In China verbreitet sich angeblich das Erkältungsvirus HMPV. Internationale Medien greifen das Thema auf, doch die Faktenlage bleibt dünn. Nun meldet sich die Weltgesundheitsorganisation zu Wort - und gibt vorerst Entwarnung.
Medienberichte über einen mutmaßlichen Ausbruch des Erkältungsvirus HMPV kann die Weltgesundheitsorganisation WHO nicht bestätigen, wie das "Deutsche Ärzteblatt" berichtet. Zwar sei die Zahl der akuten Atemwegsinfektionen, einschließlich der saisonalen Grippe, RSV und des humanen Metapneumovirus (HMPV), im Vergleich zum Vormonat gestiegen, erklärte WHO-Sprecher Tarik Jašarević demnach. Dies sei aber für diese Jahreszeit zu erwarten.
Weiter heißt es in dem Beitrag des Fachmagazins, dass das Chinesische Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention (CCDC) in seinem jüngsten Bericht vom 2. Januar von einem deutlicheren Aufwärtstrend bei erfassten HMPV-Fällen in den nördlichen Provinzen berichtet hatte. In der 52. Kalenderwoche gab es demnach 6 leichte und 5 schwere bestätigte HMPV-Fälle in Ambulanzen, Notaufnahmen und Krankenhäusern.
Auf einer Pressekonferenz des CCDC am 27. Dezember hatte Kan Biao, Direktor des Instituts für Infektionskrankheiten des Zentrums, mitgeteilt, dass die Zahl der HMPV-Fälle bei Kindern bis 14 Jahren ansteige. Der Anstieg sei besonders in Nordchina bemerkbar. Auch die Zahl der Grippe-Fälle sei gestiegen. Die Fälle könnten während der Neujahrsfeiertage Ende Januar, wenn viele Menschen reisen und sich in großen Gruppen versammeln, weiter ansteigen, sagte er. Insgesamt jedoch "wird das Ausmaß und die Intensität der Ausbreitung von Atemwegsinfektionen in diesem Jahr der aktuellen Situation nach geringer sein als im letzten Jahr", so Kan.