Fast jede vierte Süßwassertierart vom Aussterben bedroht
n-tv
In den Ozeanen sterben Korallen, im Regenwald Insekten - und auch in Süßwasserlebensräumen sieht es düster aus. Fast ein Viertel der Süßwassertiere weltweit ist laut einer Studie vom Aussterben bedroht. Forscher fordern schnelles Handeln.
Fast ein Viertel aller Süßwassertiere weltweit ist vom Aussterben bedroht. Das berichtet eine Forschungsgruppe unter Leitung der Weltnaturschutzunion (IUCN) im Fachblatt "Nature". Das Team analysierte Daten zu mehr als 20.000 Arten - und warnt angesichts der Ergebnisse vor einem massiven Verlust der Artenvielfalt in Flüssen, Seen und anderen Süßwasserlebensräumen.
Wenn es um den Schwund der Biodiversität geht, stehen oft das dramatische Insektensterben, hungernde Eisbären oder ausbleichende Korallen im Fokus. Die Forschungsgruppe um Catherine Sayer von der IUCN hat nun das Aussterberisiko der Süßwassertierwelt bewertet. Süßwasser umfasse etwa Flüsse, Seen, Karst- und andere Quellen sowie Oasen und biete Lebensraum für mehr als zehn Prozent aller bekannten Arten.
In und um derartige Gewässer lebten unter anderem zahlreiche Spezies von Fischen, Krebsen und Libellen - deren Aussterberisiko sei bislang vernachlässigt worden. Um das zu ändern, analysierte die Forschungsgruppe Daten zu knapp 23.500 Arten, die auf der Roten Liste der IUCN stehen, und identifizierte auch deren größte Bedrohungen.