Neue Art von KI soll Mensch übertreffen können
n-tv
Sprachmodelle wie ChatGPT wirken clever - und schüren Ängste vor einer künstlichen Superintelligenz. Manche Forscher trauen ihnen jedoch nicht zu, jemals schlauer als ein Mensch zu werden. Ein neues Konzept von KI hingegen soll dies können. Müssen wir uns also doch Sorgen machen?
Die Verfügbarkeit leistungsstarker Sprachmodellen von OpenAI, Google und anderen sorgt für viel Aufsehen. Ihre Fähigkeit, sich wie ein Mensch auszudrücken, lässt sie ebenso intelligent wirken. Schnell kam die Frage auf: Wird Künstliche Intelligenz bald schlauer sein als ein Mensch? Teilweise düstere Prognosen machten die Runde von den Folgen einer KI, welche dem Menschen in allen Belangen überlegen ist - und vielleicht unseren Untergang einleitet.
Doch diese Sorge ist unbegründet, glaubt zumindest der KI-Chef bei Facebook, Yann LeCun - jedenfalls mit Blick auf die heute verfügbare Künstliche Intelligenz. LeCun ist hochdekorierter Experte auf dem Gebiet. Aus seiner Sicht haben Sprachmodelle wie ChatGPT, Gemini oder Claude nicht das Zeug dazu, menschliches Intelligenzniveau zu erreichen. Man spricht dann von Allgemeiner Künstlicher Intelligenz oder AGI (Artificial General Intelligence). Eine andere, neue Art von KI könne dies hingegen schon schaffen, ist LeCun überzeugt.
Auf einem Vortrag begründete LeCun es kürzlich so: Heutige Sprachmodelle werden mit Billionen von Wörtern trainiert. Eine gigantische Menge an Text, für die ein einzelner Mensch 350.000 Jahre bräuchte, um sie zu lesen. Das Datenvolumen beträgt grob 60 Billionen Bytes. Ein menschliches Kind hingegen erfasst laut LeCun in den ersten vier Jahren seines Lebens etwa 110 Billionen Bytes an Daten, also fast das Doppelte. Es hat damit mehr Daten verarbeitet als die größten existierenden Sprachmodelle.