Moskau nickt deutsch-kasachisches Öl-Geschäft ab
n-tv
Ab Januar will Deutschland kein Pipeline-Öl mehr aus Russland beziehen. Als Ersatz soll unter anderem Kasachstan einspringen, doch dafür fehlt die Pipeline-Infrastruktur. Doch die russische Führung hat nichts dagegen, wenn für den Transport ihre Röhre "Druschba" genutzt wird.
Russland wird Kasachstan nach eigenen Angaben die Nutzung der "Druschba"-Pipeline für Öl-Lieferungen nach Deutschland erlauben. Man werde dem kasachischen Antrag zustimmen, erklärte Russlands Energieminister Alexander Nowak der Nachrichtenagentur Interfax zufolge vor Journalisten in Moskau. "Wir stehen dem normal gegenüber. Und wenn ein Teil des kasachischen Öls aus Ust-Luga in die 'Druschba' umgeleitet wird, dann ist das normal."
Europa will sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine von russischen Energielieferungen lossagen. Aus diesem Grund haben Deutschland und Polen angekündigt, ab Januar auf russisches Pipeline-Öl zu verzichten. Ein Teil der Lieferungen soll mit kasachischem Öl ersetzt werden. Konkret soll es beim aktuellen Vorhaben um 20.000 Tonnen Öl aus dem kasachischen Ölfeld Karachaganak gehen.
Das kasachische Öl ist für die Raffinerie Schwedt im Nordosten Brandenburgs gedacht, die bisher mit russischem Öl des Staatskonzerns Rosneft über die "Druschba"-Pipeline versorgt wurde. Bis vor kurzem hielt Rosneft eine Mehrheit an der Raffinerie, obwohl sie unter deutscher Treuhandverwaltung steht.
Die CSU will offenbar den Stahlkonzernen beispringen und hält in einer Beschlussvorlage für ihre Winterklausur fest: Der "Irrweg des grün produzierten Stahls" soll beendet werden. Die Konzerne sehen dies jedoch anders. Die Zukunft müsse dem grünen Stahl gehören, heißt es etwa bei Thyssenkrupp Steel.