Mit den Arten stirbt auch die Menschheit
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In einem Ökosystem hat jede Pflanze, jedes Tier und jeder Pilz eine wichtige Funktion. Verschwindet eine Spezies, kann das weitreichende Folgen haben - auch für den Menschen. Eine Untersuchung ist daher besonders alarmierend: Es sind deutlich mehr Arten vom Aussterben bedroht als bislang angenommen.
Der Mensch ist auf die Natur angewiesen: "Ob die Luft zum Atmen, sauberes Trinkwasser, Nahrung oder Kleidung, Brennmaterialien, Baustoffe oder Arzneien - auf der großen Vielfalt der Ressourcen, die uns die Natur zur Verfügung stellt, basiert unser Leben, unsere Gesundheit, unsere Ernährung, unser Wohlbefinden", schreibt das Leibniz-Forschungsnetzwerk Biodiversität in einem Bericht. Doch die Biodiversität der Erde ist bedroht. Weltweit stehen zwei Millionen Pflanzen- und Tierarten vor dem Aussterben - in Europa sogar jede fünfte Spezies, wie eine Studie zeigt.
Das Forschungsteam um Axel Hochkirch vom Nationalmuseum für Naturgeschichte Luxemburg und der Uni Trier analysierte alle bekannten Wirbeltierarten Europas, darunter Amphibien, Vögel, Fische, Reptilien und Säugetiere, sowie wichtige wirbellose Tiergruppen wie Schmetterlinge und Bienen und verschiedene Pflanzenarten. 2839 der 14.669 von dem Team untersuchten Arten, insgesamt rund 19 Prozent, sind in Europa demnach vom Aussterben bedroht. 125 Tier- und Pflanzenarten gelten bereits jetzt als ausgestorben, regional ausgestorben oder möglicherweise ausgestorben.
Im Film "Jurassic Park" nutzen Forscher das Blut einer in einem Bernstein eingeschlossenen Mücke, um Dinosaurier auferstehen zu lassen. Auch im echten Leben interessieren sie sich für solche Funde - aber eher für das Insekt selbst. Vor allem, wenn es so besonders ist wie das Millionen Jahre alte Glühwürmchen.
Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze - darunter auch für Menschen gefährliche Krankheitserreger - können mit etwas Hilfe sehr weit durch die Luft reisen. Ein spanisches Forschungsteam findet in einer Studie heraus: Um sich vor der UV-Strahlung in großen Höhen zu schützen, haben die Mikroben einen Trick entwickelt.
Zyklone, Fluten, Dürren, Erdbeben: Der Weltrisikoindex zeigt, in welchen Ländern die Menschen besonders durch Naturgewalten und Klimawandel bedroht sind. Im aktuellen Bericht sticht vor allem China hervor. Warum das Land einen bemerkenswerten Sprung im Ranking gemacht hat und wie groß das Risiko für Deutschland ist, erklärt die wissenschaftliche Leiterin des Weltrisikoberichts 2024, Katrin Radtke, im Interview mit ntv.de.