Klimawandel macht Fische kleiner
n-tv
Mit dem Klimawandel erwärmen sich die Meere. Das hat weitreichende Folgen für die Artenzusammensetzung in den Ozeanen - und womöglich auch für unsere Ernährung.
Das Gebiet des Humboldtstroms vor der Westküste Perus ist ein reichhaltiger und produktiver Fischgrund, in dem heute vor allem Sardellen in großen Mengen gefangen werden. Während der letzten Warmzeit vor mehr als 110.000 Jahren, als die Welt wärmer war als heute, sah das anders aus: Damals tummelten sich vor allem kleinere Fischarten wie Grundeln in den Gewässern, wie ein internationales Forscherteam im Fachmagazin "Science" berichtet. Der Klimawandel könnte die Artenzusammensetzung erneut in Richtung solch kleinerer Fischarten verschieben - mit weitreichenden Konsequenzen auch für die Ernährungssicherung des Menschen: "Diese kleinen Fischarten sind schwieriger zu ernten und weniger schmackhaft als Sardellen, was darauf hindeutet, dass unsere sich rasch erwärmende Welt eine Bedrohung für die globale Fischversorgung darstellt", schreiben die Forschenden.
Dass die Körpergröße von Fischen in sich erwärmenden Gewässern abnimmt, wird von vielen Experten als eine Folge des Klimawandels erwartet. Der Grund: Wärmeres Wasser löst weniger Sauerstoff, gleichzeitig aber steigt der Sauerstoff- und Energiebedarf der Fische in wärmerer Umgebung. Kleinere Arten kommen unter diesen Bedingungen besser zurecht, weil ihr Sauerstoffbedarf vergleichsweise geringer ist als der größerer Tiere. Wie sich aber genau die Artenvielfalt mit dem Klimawandel ändern wird, ob sich mehr kleinere Arten ansiedeln oder ob die maximale Körpergröße von Arten sinken wird - darüber ist wenig bekannt.