Inflation steigt wie seit 1993 nicht mehr
n-tv
Vor allem wegen gestiegener Energiepreise müssen die Verbraucher in Deutschland 2021 einen kräftigen Preissprung verkraften. Die Jahresinflation ist damit so hoch wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Eine schnelle Entspannung ist nicht zu erwarten.
Das Leben in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr sprunghaft verteuert. Kräftig gestiegene Energiepreise, Lieferengpässe sowie die Rücknahme der zeitweisen Mehrwertsteuersenkung trieben die Jahresinflation nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes auf 3,1 Prozent. Einen stärkeren Anstieg der Verbraucherpreise hatte die Wiesbadener Behörde im Jahresschnitt zuletzt 1993 mit damals 4,5 Prozent gemessen. Im Corona-Krisenjahr 2020 lag die Jahresteuerung noch bei 0,5 Prozent.
Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger kaufen können als zuvor. Besonders hart trifft es Ökonomen zufolge ärmere Haushalte. Denn sie müssen einen großen Teil ihres Einkommens für lebensnotwendige Güter wie Wohnen oder Lebensmittel aufwenden. Das Bundesbauministerium arbeitet derzeit daran, dass Bezieher von Wohngeld im Sommer einen erhöhten Zuschuss zu den Heizkosten bekommen - rechtzeitig zur Nebenkostenabrechnung mit den Kosten für den Winter. Auch für Sparer sind steigende Teuerungsraten bitter. Mickrig verzinste Sparguthaben verlieren dadurch unter dem Strich an Wert.
Die CSU will offenbar den Stahlkonzernen beispringen und hält in einer Beschlussvorlage für ihre Winterklausur fest: Der "Irrweg des grün produzierten Stahls" soll beendet werden. Die Konzerne sehen dies jedoch anders. Die Zukunft müsse dem grünen Stahl gehören, heißt es etwa bei Thyssenkrupp Steel.