Herpesviren können Alzheimer-Risiko verdoppeln
n-tv
Wenn die Lippe kribbelt und juckt, kann es meist nur eins bedeuten: Herpes. Hat man sich einmal mit dem Virus infiziert, bleibt er ein Leben lang im Körper und sorgt bei manchen für unangenehme Bläschen. Das sind allerdings nur die sichtbaren Folgen. Laut einer Studie können Herpesviren das Risiko für Alzheimer deutlich erhöhen.
Zuerst kribbelt und juckt die Lippe, dann schwillt sie an und schließlich bilden sich kleine Bläschen: Menschen mit Lippenherpes kennen diese Symptome nur allzu gut. Auslöser ist das Herpes-Simplex-Virus Typ 1 (HSV-1). Schätzungen des Bundesgesundheitsamts zufolge tragen 60 bis 90 Prozent der Menschen diesen Virustyp in sich, häufig unbemerkt. Dabei kann der Erreger nicht nur unangenehme Symptome hervorrufen, sondern auch das Risiko für Alzheimer erheblich steigern, wie eine neue Studie herausgefunden hat.
Das Herpesvirus ist tückisch. Hat man sich einmal infiziert, nisten sich die Viren in den Nervenzellen ein und verbleiben dort ein Leben lang. Häufig treten gar keine Symptome auf und die Herpesviren schlummern im Körper im sogenannten Zustand der Latenz vor sich hin. Erst wenn das Immunsystem durch einen starken Infekt oder durch Stress geschwächt ist, treten Symptome wie die typischen Bläschen auf.
Das sind allerdings nur die sichtbaren Zeichen, die HSV-1 verursacht. Schon länger besteht der Verdacht, dass sie auch an der Entstehung von Alzheimer beteiligt sein könnten. Um diesen Zusammenhang genauer zu untersuchen, haben schwedische Forschende in einer Langzeitstudie, die in der Fachzeitschrift "Journal of Alzheimer's Disease" veröffentlicht wurde, mehr als tausend 70-Jährige über einen Zeitraum von 15 Jahren beobachtet.
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