Größerer Paarungserfolg durch aggressives Verhalten?
n-tv
Aggressionen werden unter Menschen eher abgelehnt. Wie sie in Gruppen von Schimpansen und Bonobos ankommt, beobachtet ein Forschungsteam - und kommt zu bemerkenswerten Ergebnissen.
Schimpansen gelten als konfliktbereit, Bonobos als friedfertig. Nun hat ein Forschungsteam beobachtet, dass männliche Bonobos innerhalb ihrer Gruppe häufiger aggressiv werden als männliche Schimpansen. Die im Fachjournal "Current Biology" veröffentlichte Studie zeigt auch: Bei beiden Arten führt aggressives Verhalten zu größerem Paarungserfolg.
Schimpansen (Pan troglodytes) und die kleineren, auch Zwergschimpansen genannten Bonobos (Pan paniscus) sind die nächsten lebenden Verwandten des Menschen. Forschende untersuchen beide Arten, um bestimmte Verhaltensweisen auch beim Menschen besser zu verstehen - etwa zu Evolution von Aggression.
Bisher wurde oft angenommen, dass Schimpansen und Bonobos grundlegend verschieden sind: konfliktbereite Schimpansen versus friedfertige Bonobos. Männliche Schimpansen sind dafür bekannt, dass sie Weibchen sexuell nötigen und mitunter Artgenossen töten, sogar Jungtiere. Bei Bonobo-Männchen wurde das bisher nicht beobachtet. Forschende vermuteten, dass Aggressionen bei männlichen Bonobos zu einem geringeren Fortpflanzungserfolg führen würden.
Es gibt viele gute Nachrichten - doch sie gehen oft unter und manche Zeiten wie etwa die vergangenen Monate fühlen sich besonders negativ an. Kriege und Krisen scheinen sich zu häufen. Allerdings: Menschen nehmen negative Informationen auch deutlich stärker wahr als positive. Dieser Effekt hat durchaus einen Nutzen.