
Deutsche Industrie strich 2024 Zehntausende Stellen
n-tv
Geopolitische Herausforderungen setzen Deutschlands Industrie zunehmend unter Druck. Die Folgen sind schon jetzt immens: Unternehmen bauen etliche Stellen ab - allein im vergangenen Jahr verlieren Zehntausende ihren Job. Die Zollpolitik von US-Präsident Trump dürfte diesen Trend noch befeuern.
Die deutsche Industrie hat im vergangenen Jahr in fast allen großen Branchen massiv Stellen abgebaut. Ende 2024 waren rund 5,5 Millionen Personen in Betrieben tätig, die mindestens 50 Mitarbeitende beschäftigen und dem Verarbeitenden Gewerbe angehören. Damit ist die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 68.000 oder 1,2 Prozent gesunken. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamts hervor.
Im Vergleich zum Jahresende 2018 - als die deutsche Industrie mit 5,7 Millionen Mitarbeitern einen Beschäftigungsrekord erreichte - sind 172.000 Jobs weggefallen. Das entspricht einem Rückgang von 3 Prozent. Dennoch bleibt im Zehnjahresvergleich ein Plus von 3,5 Prozent: Letztes Jahr arbeiteten in der Industrie 185.000 Beschäftigte mehr als noch 2014.

Der Guidohof in Sachsen ist ein kleiner Hof mit Biogemüse, Solarstrom und ohne Pestizide. Der Betrieb ist damit prädestiniert für Förderung aus dem European Green Deal. Das finanzstarke Werk der EU-Kommission will soziale, ökologische und wirtschaftliche Faktoren verknüpfen, um nachhaltige Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion kleinerer Betriebe zu fördern. Davon kommt bei Paule Lucht wenig an: "Die Anforderungen an die Förderung werden immer mehr", sagt der landwirtschaftliche Leiter des Guidohofs im "Klima-Labor" von ntv. Er ist überzeugt: Das Höfesterben wird weitergehen.

Im Tarifstreit zwischen Verdi und den Berliner Verkehrsbetrieben läuft derzeit eine Schlichtung. Bislang gibt es noch keine Einigung zwischen den beiden Parteien - trotz prominenter Vermittler. Die BVG spricht von "realitätsfremden" Forderungen. Ein Scheitern der Schlichtung könnte schwerwiegende Folgen haben.