CERN startet größte Forschungsanlage der Welt
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Nach mehrjähriger Wartungsarbeit geht der größte Teilchenbeschleuniger der Welt in Genf wieder an den Start. Die Aufregung im Kontrollraum ist gigantisch. " Das ist wie bei einem Raketenstart", sagt Forschungsdirektor Joachim Mnich. Erhofft werden sich neue epochale Erkenntnisse über die Geheimnisse des Universums.
Nach gut drei Jahren Wartungs- und Verbesserungsarbeiten wird die größte Forschungsmaschine der Welt wieder angeworfen: der Teilchenbeschleuniger der europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) in Genf. An diesem Freitag sollen die ersten beiden Protonenstrahlen in entgegengesetzter Richtung durch den unterirdischen Ring von 27 Kilometern Länge gejagt werden. Es dauert sechs bis acht Wochen, bis die Maschine auf Hochtouren ist. Erst dann können wieder Protonenkollisionen stattfinden, die Erkenntnisse über die grundlegenden Gesetze des Universums preisgeben sollen.
Die Vorbereitungen laufen seit einigen Wochen rund um die Uhr. Bis zur letzten Minute herrscht in den CERN-Kontrollräumen Hochspannung. "Das ist wie bei einem Raketenstart", sagt der deutsche CERN-Forschungsdirektor Joachim Mnich. "Der muss auch oft Minuten vor dem Start noch abgebrochen werden, weil ein Problem auftaucht. Wir hoffen aber, dass alles glatt geht."
In dem Fall ist der per Knopfdruck gestartete Protonenstrahl, der durch den Ring zirkuliert, nach kurzer Zeit auf Computer-Bildschirmen zu sehen. "Bevor es so weit ist, muss der Protonenstrahl über elektronische Signale meist noch millimeterweise verschoben werden und er muss teils durch Nadelöhre gesteuert werden, das funktioniert nicht immer auf Anhieb", sagt Mnich.
Öl, Gas und Kohle treiben den Klimawandel kräftig an. Durch die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe werden laut einer Studie mehr als 37 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen - erneut ein Rekordwert. Um jetzt noch das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten Emissionen schon bald auf Null gesenkt werden.