Behörden: Algenblüte sorgte für Fischsterben in der Oder
n-tv
Die deutsche Seite hat einen Tag nach den Behörden in Polen ihren Bericht zum Fischsterben in der Oder vorgelegt. Grund für die Katastrophe sei der Salzgehalt in dem Fluss gewesen, der eigentlich eher für Brackwasser typisch sei. Die Ursache könnte aber nur Polen ermitteln.
Eine durch "unnatürlich hohe" Salzkonzentrationen ausgelöste Algenblüte ist für die Bundesregierung die wahrscheinlichste Ursache für das massive Fischsterben in der Oder in diesem Sommer. Dies sei die "plausibelste Hypothese", heißt es in dem Bericht des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamts. Die von der Alge Prymnesium parvum gebildeten Giftstoffe lösten demnach das Fischsterben in dem hitzebedingt ohnehin "gestressten" Fluss aus.
Die Ursache für die Salzkonzentration konnten die deutschen Experten nach eigenen Angaben allerdings nicht ermitteln. Die Antwort auf diese Frage habe "mangels verfügbarer Informationen" offen bleiben müssen, erklärte Umweltministerium und Umweltbundesamt. Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Wichtig sei nun auch die Analyse der Umweltweltschäden und eine Regeneration des Flusses.
Dem Bericht zufolge ist die rasante Vermehrung der giftproduzierenden Alge durch Wasserproben und Satellitenaufnahmen belegt. Sie kommt eigentlich im Brackwasser an Meeresküsten vor, wo sich Salz- und Süßwasser vermischen. Demnach begünstigten die schnell ansteigende Salzkonzentration des deutsch-polnischen Grenzflusses sowie die starke sommerliche Sonneneinstrahlung deren Wachstum. Unklar bleibt allerdings auch, wie die Algenart ihren Weg die Oder hinauf fand. Eine Verunreinigung des Flusses mit Schwermetallen oder Chemikalien wurde laut deutschen Behörden als Ursache dagegen als "wenig wahrscheinlich" eingestuft. Warum die Salzkonzentration derart gestiegen sei, müssten nun die polnischen Untersuchungen aufklären.
Die Mekong-Region umfasst Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam. Dem WWF zufolge können Forschende in der Region in nur einem Jahr mehr als 230 neue Tier- und Pflanzenarten ausmachen. Darunter sind eine gut getarnte Echse und eine Giftschlange mit langen Wimpern. Doch viele der Arten sind vom Aussterben bedroht.