Bäume fällen, um Wälder zu retten ... und sauber zu heizen?
n-tv
Bäume werden oft als Lösung aller Probleme verkauft, denn sie verwandeln Kohlendioxid in Sauerstoff und erledigen Klimaschutz von ganz alleine. Allerdings nur, wenn sie gesund sind und wachsen. Doch viele Wälder leiden und sterben - in Deutschland speziell Nadelwälder, die einst für den Holzbau angelegt wurden. Hubert Röder möchte diese Wälder deswegen aktiv umbauen: "Wir sollten Hochrisikobestände ernten und mit Bäumen aufforsten, die besser mit Stress umgehen können", sagt der Forstexperte von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf im "Klima-Labor" von ntv.
Glaubt man Röder, schlagen wir mit dem Umbau drei Fliegen mit einer Klappe: Ein fitter Wald wächst und bindet weiteres CO₂. Zusätzlich bleiben geschlagene Bäume ein sicherer Kohlenstoffspeicher, wenn man sie im Bau einsetzt. Und das Restholz taugt als grüne Wärmequelle in der Pelletheizung - sehr zur Freude des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands (DEPV), der die Studie unterstützt hat: "Diesem Diskurs stelle ich mich gern", sagt Röder. "Das ist keine Auftragsforschung."
ntv.de: Wenn wir Ihren Plan richtig verstanden haben, möchten Sie Wälder abholzen, weil das gut fürs Klima ist. Korrekt?
Hubert Röder: Auf keinen Fall, dafür liebe ich Wälder viel zu sehr. Aber wir müssen den Wald pflegen. Er leidet unter dem Klimawandel und braucht dringend Unterstützung. Der Wald ist ein lebendiges und dynamisches Objekt. Wenn wir beim Klimawandel nur zuschauen, nimmt er Schaden. Das sehen wir bereits in Deutschland und anderen Ländern mit hohen Holzvorräten. Deswegen sollten wir Hochrisikobestände ernten und mit einem Portfolio verschiedener Bäume aufforsten, die fitter für den Klimawandel sind.
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