
"Wir sind in der größten Umbruchphase seit Ende des Zweiten Weltkriegs"
n-tv
Europa will Hunderte Milliarden Euro in Aufrüstung investieren. Die Aktienkurse der Rüstungskonzerne explodieren. Aber wie sollen die Ausgaben für mehr Sicherheit in der von Trump diktierten neuen Weltordnung finanziert werden? Kann das Geld für die Rüstungsindustrie das Wirtschaftswachstum ankurbeln, wie Analysen versprechen? Welchen Reim machen sich Anleger auf all das? ntv.de fragt den Chefvolkswirt von Netfonds, Folker Hellmeyer.
ntv.de: Die angespannte Weltlage und die Erwartung deutlich höherer Verteidigungsausgaben der europäischen Staaten haben Rüstungsaktien monatelang durch die Decke gehen lassen. Wie heiß sind diese Wetten auf Rheinmetall, Leonardo, Renk und Co. noch?
Folker Hellmeyer: Die EU will in den nächsten Jahren bis zu 800 Milliarden Euro für Rüstung mobilisieren. Das ist für die Unternehmen eine durchaus solide Basis. Aber der Markt ist heiß gelaufen. Eine nachhaltige Bewertung erfordert eine gewisse Nüchternheit. Aus dieser Konstellation ergibt sich latent ein Rückschlagpotenzial von 15 bis 20 Prozent. Der positive Grundtrend bleibt aber intakt.
Mehrere Studien sind zu dem Schluss gekommen, dass die geplante Aufrüstung die Konjunktur insgesamt ankurbeln wird. Laut EY soll eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben von zwei auf 3 Prozent das Wachstum um 0,7 Prozent steigern. Außerdem werden 660.000 neue Jobs in Aussicht gestellt. Ist das der Grund für die Börsen-Party, die wir im Dax gesehen haben?

Tausende Flüge fallen aus, mehr als eine halbe Million Menschen können ihre Reise nicht antreten - an Deutschlands größten Flughäfen wird gestreikt. Beschäftigte fordern mehr Geld und freie Tage. Arbeitgeber kritisieren die Aktion als "nicht zielführend" und werfen Gewerkschaften "Maßlosigkeit" vor.

Am Ende fällt der Befund der Krabbenfischer in Niedersachsen eindeutig es. 2024 war das sechste unterdurchschnittliche Jahr in Folge. Den Rückgang der Fangmenge konnten auch einmal mehr gestiegene Preise nicht ausgleichen. Die letzten Hochseefischer und die Miesmuschelfischer meldeten dagegen Zuwächse.