Windkraft-Probleme ziehen Siemens Energy nach unten
n-tv
Auch im kommenden Jahr rechnet Siemens Energy mit Problemen im Windkraft-Geschäft. Verkäufe sollen den Konzern im neuen Geschäftsjahr dennoch einen Gewinn einbringen. Vorerst aber steht das größte Minus in der Konzerngeschichte in den Büchern.
Am Tag nach der Bürgschaft durch den Bund hat Siemens Energy einen Rekordverlust bekanntgegeben. Knapp 4,6 Milliarden Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr sind das mit Abstand größte Minus in der jungen Geschichte des Energietechnikkonzerns. Ursache sind die Probleme im Windkraftgeschäft, die Energy regelmäßig die Bilanz verhageln und die im vergangenen Geschäftsjahr einen Höhepunkt erreichten.
Obwohl sie weiter drücken, erwarten die Münchner im seit Oktober laufenden Geschäftsjahr 2024 dank Verkäufen einen Gewinn von einer Milliarde Euro. Die operative Ergebnismarge werde aber bei minus zwei bis plus ein (2023/23: minus 8,9) Prozent erwartet, bei einem Umsatzwachstum von drei bis sieben Prozent. Allein für die Windkraft-Tochter Siemens Gamesa rechnet der Konzern 2023/24 mit einem Verlust von zwei Milliarden Euro, die Gewinnschwelle sei erst in drei Jahren - also 2026 - realistisch. "Um den Turnaround zu schaffen und Siemens Gamesa wieder profitabel zu machen, wird derzeit der Umfang der Geschäftsaktivitäten von Siemens Gamesa überprüft", hieß es in der Mitteilung. Näheres will Siemens Energy in der kommenden Woche verkünden.
Die restlichen Geschäfte laufen dagegen solide, können die Verluste im Windbereich aber nicht ausgleichen. "In einem äußerst herausfordernden Jahr für Siemens Energy wachsen zwei Drittel unserer Geschäfte profitabel und haben ihre Jahresziele erreicht oder übertroffen", betonte Konzernchef Christian Bruch. Im Windgeschäft sei das anders. "Hier sind alle Anstrengungen auf Kostenreduzierung, Selektivität bei den Verträgen und Produktivitätssteigerung gerichtet, während wir parallel an der Behebung der Probleme arbeiten."
Simone Menne hat klare Worte für Elon Musk übrig. Die Präsidentin der American Chamber of Commerce in Deutschland sieht im Tesla-Chef wie in Donald Trump einen Meister der Polarisierung und im Überschreiten von Grenzen. Wie sie künftig damit umgehen will, verrät sie im ntv-Erfolgspodcast "Biz & Beyond".