Warum Instagram sexualisierte Inhalte vorschlägt
n-tv
Instagram ist eigentlich eine ungefährliche Foto-Plattform. Doch der Algorithmus liefert einen toxischen Mix und spielt offenbar sexualisierte Inhalte von Kindern aus - die gar nicht auf der Plattform unterwegs sein dürften.
Im Frühjahr 2010 basteln die beiden Stanford-Absolventen Kevin Systrom und Mike Krieger in San Francisco an einem Fotodienst. Wenige Monate später erscheint die App Instagram. Der Andrang ist riesig, innerhalb weniger Stunden laden Tausende Menschen sie herunter. Die Computersysteme stürzen immer wieder ab. 2012 schlägt Facebook für eine Milliarde US-Dollar zu.
Heute sind weltweit zwei Milliarden Menschen auf Instagram angemeldet. Die Foto-App ist das viertgrößte soziale Netzwerk nach Facebook, Youtube und Whatsapp. Längst ist sie keine reine Foto-Community mehr: Seit 2013 können auch Videos hochgeladen werden. 2020 wurden Reels eingeführt, kurze Clips mit Effekten, wie bei Tiktok.
Inzwischen, seit 2016, zeigt Instagram die Posts nicht mehr chronologisch an, sondern nutzt einen Algorithmus. Dieser wird der Plattform jetzt zum Verhängnis. Denn er sorgt dafür, dass sexualisierte Clips von Kindern in die Timelines gespült werden. Das haben Journalisten des "Wall Street Journal" (WSJ) herausgefunden. Mit Testkonten sind sie jungen Sportlern, Teenagern und Influencern gefolgt. Und Nutzern, die diesen jungen Mädchen folgen. Heraus kam ein giftiger Mix aus sexualisierten Inhalten mit Minderjährigen und Erwachsenenpornografie.