Volkswagen-Chef Blume verteidigt Sparkurs - Lage ist "ernst"
n-tv
Im Streit um die Zukunft von Volkswagen gibt es bei den Mitarbeitern kein Verständnis für die massiven Kostensenkungen. Sparen sollte man an den Vorstandsgehältern. Konzernchef Blume untermauert auf der Betriebsversammlung derweil, wie schlecht es um den Autobauer steht.
Der Chef des Volkswagen-Konzerns, Oliver Blume, hat den Sparkurs von VW auf einer Betriebsversammlung des Autobauers in Wolfsburg verteidigt. Die aktuelle Situation sei "ernst" und es brauche "dringend Maßnahmen, um die Zukunft von Volkswagen abzusichern", sagte er nach Unternehmensangaben auf der nicht-öffentlichen Veranstaltung. Der Preisdruck sei "immens" und die Nachfrage sinke. "Das zwingt uns zum Handeln, jetzt", sagte Blume demnach.
Die Belegschaftsversammlung fand am Mittwoch kurz nach den Warnstreiks der Gewerkschaft IG Metall am vergangenen Montag und der vierten Tarifrunde am kommenden Montag statt. Die Versammlung startete mit Protesten der Mitarbeiter, die den Vorstand mit Transparenten empfingen. Auf einem Banner der VW-Beschäftigten war zu lesen "Wann spart der Vorstand?" - "Alle Werke müssen bleiben!" wurde auf einem Flugblatt gefordert, das direkt unter dem Namen des Konzernchefs am Podium angebracht war.
Blume betonte, dass Unternehmen und Betriebsrat "gemeinsam an einer Lösung interessiert" seien. Der Vorschlag der Arbeitnehmer sei ein "Startpunkt, reicht aber leider bei weitem noch nicht aus, die Zukunft von Volkswagen zu verteidigen". Gewerkschaft und Betriebsrat hatten einen "Zukunftsplan" vorgelegt - er sieht Gehaltssteigerungen vor, die aber nicht ausgezahlt werden, sondern in einen Fonds für Finanzierung von eventuell nötigen Arbeitszeitkürzungen fließen sollen. Standortschließungen und Massenentlassungen sollen so verhindert werden. Volkswagen wies die Vorschläge zurück, sie führten nicht zu nötigen Einsparungen, hieß es.