Vodafone-Deutschland hofft auf bessere Zeiten
n-tv
Es sieht nicht gut aus für Vodafone. Bei den Wettbewerbern gehen die Kundenzahlen im Mobilfunk steil nach oben, das Düsseldorfer Unternehmen verzeichnet hingegen ein Minus. Der Firmenchef, der das Ruder vor einem Jahr übernahm, übt sich in Optimismus.
Nach einer schwierigen Zeit mit verlorenen Marktanteilen sieht Vodafone-Deutschlandchef Philippe Rogge seine Firma wieder gut gewappnet für die Zukunft. Man habe in den vergangenen zwölf Monaten "eine Art Verlässlichkeits-Offensive vorangetrieben, um im Festnetz, im Mobilfunk und im Service besser zu werden", sagte er in Düsseldorf. "Damit haben wir das Fundament geschaffen, um in Zukunft wieder erfolgreich zu sein."
Der frühere Microsoft-Manager hat seit Juli 2022 das Sagen bei der Firma, die für den britischen Vodafone-Konzern die mit Abstand wichtigste Tochter ist. Während die Konkurrenten Deutsche Telekom und Telefónica (O2) im Aufwind sind, verlor Vodafone zuletzt Handykunden. Rogge berichtete von Investitionen in Technik, wodurch das zuvor schwankungsanfällige Festnetz von Vodafone stabiler geworden sei. Der Netzbetreiber führte in den vergangenen zwölf Monaten nach eigenen Angaben 2600 Maßnahmen im Kabelnetz durch, bei denen zusätzliche Netzsegmente geschaffen und diese mit mehr Glasfaser ausgestattet wurden.
2021 waren es nur 1000 solcher Maßnahmen gewesen, in den kommenden zwölf Monaten sollen es 4000 sein. Hierdurch sind weniger Internetnutzer in einem Netzsegment unterwegs, was zu mehr Stabilität führt. "Unser Festnetz ist heute so zuverlässig wie vor Corona - obwohl es viel mehr Daten transportiert." Die Anzahl der Verbindungsabbrüche bei Festnetz-Kunden, die durch Netzstörungen verursacht wurden, habe sich in einem Jahr um etwa ein Viertel verringert, und zwar um rund 80.000 auf heute 230.000 pro Monat. Das Beschwerdeaufkommen in Call-Centern sei ebenfalls binnen eines Jahres um 15 Prozent gesunken, sagt Rogge. Man habe hart daran gearbeitet, "um die schnellen Geschwindigkeiten im Festnetz stabiler zu unseren Kunden zu bringen". Nun habe sich die Situation deutlich verbessert. "Wir sind wieder da, wo wir sein sollten, wir haben die Probleme beseitigt", sagt Rogge. "So werden wir künftig noch mehr Kunden überzeugen."