Verpackungsflut schockt Deutsche Umwelthilfe
n-tv
"Unnötig viel Einweg, zu viel Plastik und Müll", lautet das Urteil der Deutschen Umwelthilfe nach einem Blick in die Supermarktregale der Bundesrepublik. Um die Plastikkrise nicht noch weiter zu verstärken, müsse der Plastikmüll bis 2027 mindestens halbiert werden. Drei Discounter stehen besonders in der Kritik.
Paprika-Trios in Plastik, Pappkartons um Zahnpastatuben und so gut wie keine Verpackung mit Pfand im Milchregal - ein Einkauf im Supermarkt oder Discounter sorgt schnell für viel Verpackungsmüll zu Hause. Liegt das an den Entscheidungen der Verbraucher? Nein, sagt die Deutsche Umwelthilfe - nach Angaben des Lobbyverbands wird weiterhin viel zu viel Ware in Verpackungen und Einweg-Gebinden angeboten. In einem "Verpackungscheck" verteilte der Verband fast durchweg schlechte Bewertungen an die Supermärkte und Discounter. Lediglich drei getestete Bioketten kamen mit einer guten Beurteilung davon.
Nach Angaben der Umwelthilfe wurden in fünf der untersuchten Ketten keine Mehrwegverpackungen bei Milch- und Joghurtprodukten angeboten, in einem weiteren Geschäft lag die Quote demnach bei 97 Prozent. Beim ersten Check kam die DUH Anfang 2022 zum selben Ergebnis. Der Anteil an verpacktem Obst und Gemüse ist tendenziell etwas gesunken, allerdings nur um wenige Prozentpunkte.
Besonders hart fiel die Kritik an Aldi Nord und Süd sowie Lidl aus: Bei den drei Discountern fand die DUH weder im Milchregal noch im Getränkesortiment irgendeine Mehrwegverpackung - Anfang 2022 sah es genauso aus. Aldi Süd teilte mit, dass im kommenden Jahr der Einsatz von Mehrwegflaschen im Getränkebereich getestet werden solle. Aldi Nord und Süd erklärten zudem, dass bis Ende 2025 insgesamt 40 Prozent der Obst- und Gemüseartikel unverpackt angeboten werden sollen. Derzeit sei das bei einem Drittel der Artikel in der Warengruppe der Fall. "Auch setzen wir im Rahmen unserer Verpackungsstrategie darauf, den Einsatz von recyceltem Kunststoff stetig zu erhöhen", hieß es.