Verbraucherzentrale nimmt sich Billig-Plattform Temu vor
n-tv
Die Schnäppchen-App Temu gibt es noch nicht lange auf dem deutschen Markt, inzwischen gehört sie aber zu den beliebtesten Shopping-Anwendungen. Niedrige Preise und Rabatte von bis zu 90 Prozent sorgen für ein schnelles Wachstum. Doch Verbraucherschützer haben viele Fragen an die Billig-Plattform.
Die Verbraucherzentrale prüft rechtliche Schritte gegen den chinesischen Online-Marktplatz Temu. Das Unternehmen sei wegen mehrerer Verstöße abgemahnt worden, teilte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) in Berlin mit. Die Plattform verunsichere und übervorteile Verbraucher und Verbraucherinnen mit willkürlich erscheinenden Rabatten, fragwürdigen Bewertungen und manipulativen Designs. Das müsse aufhören, wird vzbv-Chefin Ramona Pop in der Mitteilung zitiert. Verbraucher müssten vor derartigen Geschäftspraktiken geschützt werden.
Die hinter der Online-Plattform stehende Whaleco Technology Limited hat den Angaben nach auf die Abmahnung reagiert. Eine Unterlassungserklärung sei aber nicht abgegeben worden. Die Verbraucherzentrale will "als Nächstes über eine Klage gegen Temu entscheiden". Dazu laufe zurzeit ein interner Abstimmungsprozess, hieß es auf Nachfrage.
Temu sah sich von den Verbraucherschützern derweil missverstanden - vor allem bei den Absichten hinter dem Geschäftsmodell der Plattform: Man verpflichte sich, "sicherzustellen, dass unsere Praktiken fair sind", teilte eine Sprecherin mit. "Wir begrüßen die Möglichkeit, mit Verbrauchergruppen zusammenzuarbeiten, um die Transparenz zu verbessern und unsere Plattform an die lokalen Präferenzen anzupassen."