US-Anleger machen bei Tech-Werten Kasse
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Gedämpfte Stimmung an der Wall Street: Neue Konjunkturdaten lassen die Anleger etwas ratlos zurück. Nach dem jüngsten Höhenflug bei Nvidia nehmen die Händler lieber Gewinne mit, auch bei anderen Tech-Werten gibt es Einbußen. Der Dow kann dagegen deutlich zulegen.
Die US-Anleger haben auf dem vom Hype um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) getriebenen Rekordlauf auf die Bremse getreten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq schloss am Donnerstag 0,8 Prozent tiefer auf 17.721 Zählern. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,3 Prozent auf 5473 Stellen ein. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte rückte dagegen 0,8 Prozent auf 39.134 Punkte vor.
Anleger machten im Handelsverlauf unter anderem beim Börsenstar Nvidia Kasse: Die Titel drehten ins Minus und gaben 3,5 Prozent ab. Die Firma war am Dienstag mit einem Marktwert von 3,34 Billionen Dollar als wertvollstes Unternehmen der Welt an Microsoft vorbeigezogen. Am Mittwoch blieben die US-Börsen feiertagsbedingt geschlossen.
Das Thema Zinsen und der mögliche Zeitpunkt einer Senkung durch die US-Notenbank Fed trieb die Investoren weiter um. Wenig Licht ins Dunkel brachten Konjunkturdaten. Die Zahl der Amerikaner, die neue Anträge auf Arbeitslosenunterstützung stellten, ging zwar auf Wochensicht zurück, dennoch bleibt die allgemeine Stärke des Arbeitsmarktes bestehen. Ein weiterer Datensatz zeigte, dass der Bau von Einfamilienhäusern in den USA im Mai aufgrund anhaltend hoher Hypothekenzinsen zurückging. "Ich denke, die Fed muss noch ein bisschen mehr sehen, entweder schlüssige oder bestätigende Daten, die belegen, dass die Wirtschaft möglicherweise langsamer wird. Ich glaube nicht, dass wir das schon jetzt sehen", sagte Joseph Ferrara, Anlagestratege bei Gateway Investment Advisors.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."