Ukraine: Haben Melitopols Bürgermeister Fedorow befreit
n-tv
Die russischen Truppen besetzen die ukrainische Stadt Melitpol. Kurz danach verschwindet Bürgermeister Fedorow und Moskau setzt eine prorussische Statthalterin ein. Jetzt ist Iwan Fedorow wieder aufgetaucht - nicht der einzige Volksvertreter, der auf Befehl des Kremls entführt worden sein soll.
Der verschwundene Bürgermeister der unter russischer Besatzung stehenden südukrainischen Stadt Melitopol ist nach Angaben aus Kiew wieder aufgetaucht. "Soeben wurde die Spezialoperation zur Befreiung des Bürgermeisters von Melitopol, Iwan Fedorow, aus der Gefangenschaft abgeschlossen", sagte der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, in einer Videobotschaft bei Telegram. Präsident Wolodymyr Selenskyj habe bereits mit ihm gesprochen. Fedorow befinde sich in der zentralukrainischen Stadt Saporischschja. Details wurden nicht mitgeteilt.
Fedorow war am vergangenen Freitag verschwunden. Kurz zuvor hatten die prorussischen Separatisten gegen den 33-Jährigen ein Verfahren wegen Unterstützung einer ukrainischen rechtsextremen Organisation eingeleitet. Kiew sprach von einer Entführung, in der Stadt demonstrierten zahlreiche Menschen für eine Freilassung Fedorows. Melitopol ist seit mehr als zwei Wochen von russischen Truppen besetzt.
Russland hatte in Melitopol eine eigene Statthalterin eingesetzt. Die prorussische Abgeordnete Halyna Daniltschenko rief in einer Viceobotschaft die Einwohner der südukrainischen Stadt auf, sich "an die neue Realität" anzupassen. In der Stadt hatten mehrere Hundert Einwohner für das gewählte Stadtoberhaupt demonstriert. Präsident Wolodymyr Selenskyj drohte Statthalterin Daniltschenko mit dem Tod. Örtliche Medien bezeichneten die Abgeordnete in Anlehnung an die SS-Besatzungstruppen im Zweiten Weltkrieg als "Gauleiterin im Rock".
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