TV-Moderator Hans Meiser ist tot
n-tv
Mit der nach ihm benannten Talkshow erreicht Hans Meiser bei RTL teilweise Marktanteile von mehr als 40 Prozent. Zuletzt versucht sich der langjährige TV-Moderator wieder im Radio. Die von ihm mitgegründete Welle muss jedoch kurz nach Sendestart seinen Tod verkünden.
Talk-Legende Hans Meiser ist tot. Der norddeutsche Radiosender Wellenrausch teilt mit, dass Meiser bereits in der vergangenen Woche im Alter von 77 Jahren unerwartet in der Nähe von Scharbeutz (Schleswig-Holstein) an Herzversagen gestorben sei. Der Fernsehjournalist hatte den Sender erst im Oktober zusammen mit Medienmanager Harald Thoma gegründet. Meister hatte auf RTL jahrelang die nach ihm benannte Talkshow und das Format "Notruf" moderiert. Die Sendung startete am 14. September 1992 und erzielte in Spitzenzeiten mehr als 40 Prozent Marktanteil. 2010 wurden seine Verträge mit RTL nicht mehr verlängert.
Ab 2015 trat Meiser regelmäßig in der Rubrik "Der kleine Mann" in der ZDF-Show von Jan Böhmermann auf. 2017 übernahm Meiser in derselben Sendung außerdem gelegentlich die Rolle des fiktiven deutschen Bundespräsidenten Hans-Meiser Steinmeiser. Die Produktionsfirma Bildundtonfabrik setzte die Zusammenarbeit mit Meiser jedoch im Mai 2017 aus, als bekannt wurde, dass er für das Onlineportal Watergate.tv, das rechtspopulistische Verschwörungstheorien verbreitet, Werbespots eingesprochen hatte.
Zuletzt ging es für den TV-Moderator wieder zurück ins Radio: Am 29. Oktober ging er mit Radio Wellenrausch auf Sendung. Der Hörfunksende mit Sitz in Lübeck hat eine DAB+-Frequenz für Schleswig-Holstein und Hamburg und wird auch im Internet gestreamt. "Wir hoffen, dass die Zuhörer sagen: 'Oh, endlich mal etwas, was ein bisschen anders ist als das, was die vielen anderen machen'", sagte Meiser zum Sendestart der Welle. "Wir wollen Radio machen, das die Menschen umfängt."