Tesla büßt im Preiskrieg Gewinne ein
n-tv
Nachdem Tesla in den USA und China mehrfach die Preise senkt, fährt der Elektroauto-Pionier ein Rekordquartal mit fast 25 Millionen Dollar Umsatz ein. Die Gewinne kommen allerdings nicht hinterher.
Der selbst angezettelte Preiskrieg bei E-Autos setzt Tesla zu. Der Konzern gab nach US-Börsenschluss für das zweite Quartal einen Rückgang der Rentabilität (Bruttomarge) auf 18,2 Prozent nach 19,3 Prozent im Vorquartal bekannt. Das ist der niedrigste Wert in 16 Quartalen. Die Umsatzerwartungen wurden dafür mit 24,9 Milliarden Dollar übertroffen. Analysten hatten knapp 24,5 Milliarden erwartet. Der Nettogewinn lag bei 3,15 Milliarden Dollar. Im nachbörslichen Handel rutschte die Tesla-Aktie zunächst gut zwei Prozent ins Minus, im weiteren Verlauf aber mit zwei Prozent im Plus.
Teslas Gewinnspannen waren lange der Neid der Auto-Industrie. Der von Elon Musk geführte Elektroauto-Pionier hat jedoch einen Preiskampf bei E-Autos in Gang gesetzt, der vor allem in China heftig tobt. Auch in den USA hat Tesla die Preise mehrfach gesenkt. Der Konzern nutzt seine hohe Ertragskraft dazu, sich gegen die Konkurrenz von etablierten Autobauern zu wehren, die ihre Aktivitäten im Markt der Elektromobilität ausbauen. In China kommt der Aufstieg von Firmen wie BYD hinzu, inzwischen die Nummer eins auf dem weltgrößten Automarkt. Durch die Rabattschlacht droht vielen Elektro-Start-ups in Volksrepublik finanziell die Luft auszugehen, berichten Branchenvertreter. Aber auch große Autobauer wie Volkswagen und Mercedes-Benz ächzen.
Inzwischen hat Tesla das Tempo bei den Preissenkungen verringert und gewährt stattdessen Rabatte auf Fahrzeuge, die auf Lager produziert wurden. Im zweiten Quartal fuhr der Autobauer mit 466.140 Fahrzeugen einen Auslieferungsrekord ein und übertraf damit Marktschätzungen. In den USA trugen dazu auch staatliche Subventionen bei, durch die E-Autos erschwinglicher wurden. Zuletzt rollte Tesla ein Programm aus, bei dem Käufer einen Rabatt bekommen, wenn sie auf Empfehlung eines Kunden ein Fahrzeug der Modelle 3 und Y kaufen. Das Programm wurde in den größten Tesla-Märkten eingeführt, darunter in den USA, China, Deutschland, Frankreich, Kanada, Mexiko, Hongkong und Singapur. Unterdessen treibt Tesla seine Expansion voran und stellte in Brandenburg den Antrag zur Erweiterung seiner Gigafabrik.