Siemens-Chef: Strompreise werden weiter steigen
n-tv
Windräder und Solar-Anlagen werden laut Siemens-Chef Busch in Zukunft zwar Strom "praktisch umsonst" liefern. Dafür müssten aber nicht nur die Netze ausgebaut, sondern auch die Speicherkapazitäten erweitert werden - und das mache es erst mal sehr teuer.
Der Chef des Siemens-Konzerns, Roland Busch, geht mit Blick auf die kommenden Jahre von weiter steigenden Strompreisen aus. "Ich rechne mit steigenden Strompreisen", sagte Busch der "Bild"-Zeitung. "Wir kommen von einem Energiesystem mit niedrigen Investitionen, aber teuren Betriebskosten."
Windräder und Solar-Anlagen würden in Zukunft zwar "praktisch umsonst" Strom liefern - aber erst, "wenn sie gebaut sind". Davor seien teure Investitionen nötig. Parallel müsse weiter in die Grundlast investiert werden, "um das System sicher zu halten", sagte Busch der Zeitung. Auch die Stromnetze müssten ausgebaut und Speicherkapazitäten erweitert werden. "Das alles macht es erst mal sehr teuer. Wir werden ein Strom-Importland sein und bleiben."
Diese Einschätzung teilt auch das Prognos-Institut. Die durchschnittlichen Großhandelsstrompreise könnten demnach trotz leichten Rückgangs in den nächsten Jahren höher liegen als 2019/2020 vor Beginn des rapiden Energiepreisanstiegs. Davon gehen die Fachleute des Beratungsinstituts in ihrer veröffentlichten Einschätzung aus. Auftraggeber war die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) in München.