RBB-Krise: Rundfunkratsvorsitzende tritt zurück
n-tv
Beim krisengeschüttelten Sender RBB geht das Stühlerücken weiter. Als Beitrag zur Erneuerung bezeichnet die Rundfunkrätin ihren Rücktritt. Tatsächlich waren am Vortag neue Details bekannt geworden, die auch zu ihrem Handeln zumindest Fragen aufwerfen.
Die Vorsitzende des RBB-Rundfunkrats, Friederike von Kirchbach, tritt angesichts der Krise des öffentlich-rechtlichen ARD-Senders mit sofortiger Wirkung zurück. Das teilt die 67-Jährige in einer Erklärung mit. Damit gibt es nun eine weitere personelle Konsequenz in der Affäre um Vorwürfe der Vetternwirtschaft gegen die abberufene Intendantin Patricia Schlesinger. Nun übernimmt ihr Vize Dieter Pienkny die Amtsgeschäfte kommissarisch.
"Der RBB steht vor einem Neuanfang. Nach zehn Jahren als Vorsitzende des Rundfunkrates möchte ich dazu einen Beitrag leisten und stelle mein Amt zur Verfügung", teilte von Kirchbach mit. Das Gremium habe mit der Abberufung von Schlesinger als Intendantin den Weg für neue Strukturen und Personen in dem ARD-Sender frei gemacht. "Für alles, was jetzt kommt, sehe ich neue Verantwortliche in der Pflicht, deshalb trete ich zurück", hieß es weiter.
Am Vortag war bekannt geworden, dass von Kirchbach die bisherige Hauptabteilungsleiterin und Personalchefin, die inzwischen zur kommissarischen Verwaltungsdirektorin ernannt wurde, und die amtierende Juristische Direktorin getraut hat. Beide haben zwei Kinder, lebten inzwischen aber in Trennung, wie etwa die "Berliner Zeitung" aus der jüngsten Belegschaftsversammlung zitert. Von Kirchbach ist studierte Theologin. Die neue Verwaltungsdirektorin habe beteuert, dass es außer der Trauung keine privaten Kontakte gegeben habe und sie Dienstliches und Privates sauber getrennt habe, heißt es in dem Bericht weiter.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.