Powell hält die Wall Street im Schwebezustand
n-tv
Die jüngsten Aussagen des US-Notenbankchefs schicken die Wall Street auf Richtungssuche. Bei einer Anhörung vor dem US-Kongress will sich Powell nicht in die Karten schauen lassen. Die Anleger greifen derweil bei KI-Aktien zu.
Mit einer letztlich wenig veränderten Tendenz hat die Wall Street am Abend den Handel beendet. Erneut stiegen sowohl der S&P-500 als auch die Nasdaq-Indizes auf neue Rekordhochs. Der Dow-Jones-Index schloss dagegen leicht im Minus. Die mit Spannung erwarteten Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des US-Kongresses sorgten nur am Anleihe- und Devisenmarkt für kurzzeitige Bewegung.
Powell hat sich die Optionen für den Zeitpunkt einer Zinssenkung offen gehalten. "Wir werden weiterhin von Sitzung zu Sitzung Entscheidungen treffen", sagte er laut Text einer vorbereiteten Rede. Die Beschäftigungsdaten der vergangenen Woche senden laut Powell ein "ziemlich klares Signal" dafür, dass sich die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zu vor zwei Jahren deutlich abgekühlt haben. Auf konkrete Nachfrage nach dem möglichen Zeitpunkt eines nächsten Zinsschritts sagte Powell: "Ich werde keine Signale über den Zeitpunkt künftiger Maßnahmen aussenden." Zugleich deutete er an, dass die Fed nun, da die Inflation wieder rückläufig ist und der Arbeitsmarkt Anzeichen einer Abkühlung zeigt, verstärkt darauf achtet, wann die Zinsen gesenkt werden sollten.
Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,1 Prozent auf 39.292 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite stiegen dagegen um jeweils 0,1 Prozent. Dabei wurden 1055 (Montag: 1502) Kursgewinner gezählt, denen 1759 (1300) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 73 (94) Titel. Der Fokus richtet sich zudem auf die beginnende US-Berichtssaison. Hier gibt es am Freitag mit den Zweitquartalsergebnissen von JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup einen ersten Höhepunkt.
Die Bundesregierung hat für die Ansiedlung von Intel in Magdeburg Subventionen von fast zehn Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Doch jetzt liegt das Projekt vorerst auf Eis. Der klamme Branchenpionier investiert lieber zuhause in den USA. Angesichts einer Finanzierungslücke im Haushalt diskutiert die Regierung, was mit den Geldern passieren soll.