Mit dem Stock im Nebel
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Dritter Fall in fünf Jahren, und so richtig findet Heike Makatsch als Kommissarin Berlinger immer noch nicht in die Spur. Die Ermittlungen um die blinde Studentin und ihren Flirt mit einer mordlüsternen Psychopathin verfangen sich zwischen Sensationslust und Halbgarem.
Die lange Geschichte des Kriminalfilms, sie hat ja durchaus so einige Klassiker zu bieten, bei denen eine blinde Protagonistin im Mittelpunkt steht. Ganz vorn dabei natürlich "Warte, bis es dunkel ist", ein klaustrophobisches Meisterwerk von Terence Young, mit der umwerfenden Audrey Hepburn in der Hauptrolle. Oder "Jennifer 8", mit Uma Thurman als blinde Helena Robertson, die droht, ermordet zu werden - an ihrer Seite Andy Garcia und John Malkovich als Ermittler höchst unterschiedlichen Kalibers.
Die Chancen, dass sich "Blind Date", der dritte "Tatort"-Fall mit Heike Makatsch als Kommissarin Ellen Berlinger, hier einreiht, stehen nicht allzu gut. An Henriette Nagel liegt das kaum, die Schauspielerin tut alles, um der von ihr gespielten blinden Jura-Studentin Rosa Münch eine vielschichtige Gestalt zu geben. Dabei stellt sich allerdings die Frage, ob es in irgendeinem Manual steht, dass es in Filmen mit blinden Protagonistinnen und Protagonisten verpflichtend immer mal wieder einen grauschwarzen Bildschirm zu sehen geben muss, um nur ja klarzumachen: Die sieht nichts?
Der finale Showdown im "Sommerhaus der Stars" bringt dem Siegerpaar Sam Dylan und Rafi Rachek 50.000 Euro mehr auf dem Konto ein. Doch das Finale sorgt vor allem durch Eskalationen und Handgreiflichkeiten für Gesprächsstoff. Zuschauer diskutieren: Haben wir alle Trash-TV etwa jahrelang falsch verstanden?