Nah am Wasser
n-tv
Im Kieler "Tatort" bewegt sich Kommissar Klaus Borowski so langsam Richtung Zielgerade. Angesichts von Klimawandel und nahendem Ruhestand hält bei ihm eine gewisse Altersmilde Einzug. Steht ihm gut, dem Grantler von der Förde.
"Wir brauchen die Fiktion, wir brauchen die Kunst, wir brauchen solche Figuren wie Borowski, die uns über all diese Zweifel und Dilemmata ein Stückchen Hoffnung geben, dass eine Rettung möglich ist", so Rudi Gaul, der zusammen mit Katharina Adler das Drehbuch zum "Tatort" vom Vorabend verfasst hat. "Borowski und das ewige Meer", so lautete der Titel, ein etwas überladenes Stück Sozialkritik, im Fokus der längst stattfindende Klimawandel mit seinen katastrophalen Folgen.
Und wo könnte solch ein Fall besser verortet sein als in der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein? Wer an der Förde entlangradelt oder spaziert, sei es die Kiellinie am Westufer oder im Osten rund um den Wellingdorfer Seefischmarkt, wo Borowski erst kürzlich ermittelte, der weiß um die Lebensqualität hoch im Norden, die Nähe zum Wasser, die ganz besondere Luft, das Klima - aber eben auch um den drohenden Kollaps von all dem.