Microsoft und Activision verlängern Übernahmefrist
n-tv
Das Gezerre um den Kauf von Activision Blizzard durch Microsoft lässt sich nicht kurzfristig lösen. Daher nehmen sich die beiden Konzerne mehr Zeit und verlängern die Übernahmefrist bis Mitte Oktober. Platzt der Deal, erhält der Spielehersteller zudem eine höhere Abfindung.
Die Frist für die Übernahme des Videospiele-Riesen Activision Blizzard durch Microsoft ist angesichts des Widerstandes britischer Wettbewerbshüter bis 18. Oktober verlängert worden. Dabei handelten die Unternehmen auch eine höhere Abfindung für Activision Blizzard für den Fall aus, dass der Mega-Deal doch noch scheitern sollte.
Microsoft und Activision Blizzard versuchen noch, die britische Wettbewerbsaufsicht CMA mit Zugeständnissen zu überzeugen. Sie legte im April ein Veto gegen die Übernahme ein, weil sie Verzerrungen beim Wettbewerb befürchtet. Die CMA schob die Veröffentlichung ihres Abschlussberichts bis Ende August auf - was den Unternehmen etwas Spielraum gibt. Einem Medienbericht zufolge zeigte sich Microsoft etwa bereit, Teile des Geschäfts mit Cloud-Gaming an andere Anbieter abzutreten. Einem Insider zufolge war Microsoft auch die treibende Kraft hinter der nun erzielten Verlängerung. Damit soll der US-Konzern versucht haben zu verhindern, dass es sich Activision anders überlegt oder von einem anderen potenziellen Käufer weggelockt wird.
Microsoft will sich mit dem Kauf von Activision Blizzard beliebte Videospiele wie "Call of Duty", "Overwatch" und "Candy Crush" sichern. Eine Befürchtung von Wettbewerbshütern war, der Konzern würde die Games danach nur noch auf seiner Xbox-Konsole und dem hauseigenen Cloud-Dienst anbieten. Im Zuge der Untersuchungen versprach der Konzern, die Spiele zehn Jahre lang auch für andere Konsolen wie Sonys Playstation oder Nintendos Switch sowie Cloud-Plattformen anderer Anbieter verfügbar zu machen.