
Jobdaten halten US-Anleger bei Laune
n-tv
Die gute Stimmung am US-Aktienmarkt übersteht unbeschadet den mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht für November. Die Anleger halten eine Zinssenkung im Dezember jetzt für noch wahrscheinlicher. Das gibt vor allem den zinsanfälligen Tech-Titeln Auftrieb.
Die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen hat die US-Börsen am Freitag auf neue Höhen getrieben. S&P 500 und Nasdaq markierten neue Bestmarken, während der Gesamtmarkt leicht hinterherhinkte. Zum Schluss stand der S&P 0,2 Prozent höher bei 6090 Punkten. Der technologielastige Nasdaq legte 0,8 Prozent auf 19.860 Zähler zu und steuerte auf einen Wochengewinn von mehr als drei Prozent zu. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor unterdessen 0,3 Prozent auf 44.643 Zähler, belastet auch von einem Kursrutsch des Index-Schwergewichtes United Health um rund fünf Prozent. Der Chef der Versicherungssparte des Konzerns war am Vortag auf offener Straße erschossen worden.
Marktteilnehmer sehen die US-Notenbank Fed nach dem jüngsten Arbeitsmarktbericht auf dem Weg, noch im laufenden Monat eine weitere Zinssenkung vorzunehmen. Händler an den Terminmärkten setzten nach Daten mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 85 Prozent auf eine Senkung um 25 Basispunkte am 18. Dezember. Der Bericht bot nach Ansicht von Experten sowohl Stärke- als auch Schwächesignale. Im November kamen 227.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu. Von Reuters befragte Volkswirte hatten im Schnitt mit 200.000 gerechnet. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote stieg auf 4,2 Prozent nach 4,1 Prozent im Vormonat.
Die Lage am Arbeitsmarkt sei nicht ideal, dennoch sei Optimismus aufgekommen, dass die Fed die Zinsen im Dezember senken werde, sagte Ken Mahoney, Chef des Vermögensverwalters Mahoney Asset Management. "Wir würden denken, dass es nach einer Kürzung im Dezember vielleicht eine Pause von ein paar Monaten geben wird." Noch wichtiger als die Beschäftigung ist für die Notenbanker nach Worten von Fed-Vertreterin Michelle Bowman die Inflation. Es gebe weiterhin Inflationsrisiken für die Wirtschaft, was zu Vorsicht bei weiteren Entscheidungen über Zinssenkungen anhalte, sagte sie. In Anbetracht dessen fielen die in der kommenden Woche erwarteten Teuerungsdaten stärker ins Gewicht, sagte Portfolio-Manager Jack McIntyre von Brandywine Global.

Im Kampf gegen die hohe Inflation in den Jahren 2022 und 2023 setzt die Europäische Zentralbank die Leitzinsen hoch, um die Preise stabil zu halten. Dafür müssen die Währungshüter ein Minus von fast acht Milliarden Euro in den Bilanzen ausweisen. Das ist der höchste Verlust in der Geschichte der EZB.

Die Marke mit dem Stern glänzt weniger hell als zuletzt. Der wichtige Markt China ist zunehmend ein Problem. Die Nachfrage nach Steckerautos liegt hinter den Erwartungen. Zweimal muss Mercedes die Erwartungen bremsen. Am Ende sackt das Ergebnis um ein Drittel ab. Die Dividende wird gekürzt. Schnelle Besserung ist nicht in Sicht.

Verdi ist im aktuellen Tarifstreit unzufrieden: In der zweiten Runde habe es kein Angebot gegeben. Daher versucht die Gewerkschaft, mit einem Branchenstreiktag ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen. Das bekommen Millionen Menschen am Freitag zu spüren. Dann fahren Bus und Bahn in sechs Bundesländern nicht.