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Inflationssorgen lasten auf US-Börsen
n-tv
US-Firmen stellen so viel ein wie seit fast einem Jahr nicht, der Konsum steigt. Das macht sich an der Wall Street bemerkbar: Die Anleger sind verunsichert von Inflations- und Zinssorgen. Am Ende drehen die Indizes nach volatilem Handel ins Minus.
An der Wall Street bewegten sich die Anleger erneut zwischen Zinssorgen und Konjunkturhoffnung. Die Indizes tendierten wechselhaft und uneinheitlich, schlossen aber letztlich im Minus. Der Dow-Jones-Index, der zwischenzeitlich mit starken Konjunkturdaten anzog, lag am Ende 0,1 Prozent niedriger bei 34.577 Punkten. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gaben mit 0,4 beziehungsweise 1,0 Prozent deutlicher ab. Der Zwiespalt des Marktes fand Nahrung in neuen Konjunkturdaten, die durchweg stark ausgefallen sind. Laut ADP-Bericht wurden mehr Stellen geschaffen als prognostiziert. Zudem nahm die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung deutlicher ab als erwartet. Besser präsentierte sich auch der ISM-Index für das nichtverarbeitende Gewerbe im Mai. Hier stützt, dass die Jobkomponente zwar gut, aber nicht so gut ausfiel, um Zinssorgen anzuheizen. Dafür sorgt die extrem hohe Preiskomponente wieder für Stirnrunzeln. Und schließlich fiel auch die Revision des Markit-Einkaufsmanagerindexes für den Dienstleistungssektor stärker aus als erwartet.
Im Kampf gegen die hohe Inflation in den Jahren 2022 und 2023 setzt die Europäische Zentralbank die Leitzinsen hoch, um die Preise stabil zu halten. Dafür müssen die Währungshüter ein Minus von fast acht Milliarden Euro in den Bilanzen ausweisen. Das ist der höchste Verlust in der Geschichte der EZB.
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Die Marke mit dem Stern glänzt weniger hell als zuletzt. Der wichtige Markt China ist zunehmend ein Problem. Die Nachfrage nach Steckerautos liegt hinter den Erwartungen. Zweimal muss Mercedes die Erwartungen bremsen. Am Ende sackt das Ergebnis um ein Drittel ab. Die Dividende wird gekürzt. Schnelle Besserung ist nicht in Sicht.
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Verdi ist im aktuellen Tarifstreit unzufrieden: In der zweiten Runde habe es kein Angebot gegeben. Daher versucht die Gewerkschaft, mit einem Branchenstreiktag ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen. Das bekommen Millionen Menschen am Freitag zu spüren. Dann fahren Bus und Bahn in sechs Bundesländern nicht.