"In Auschwitz gibt es keinen Platz für Sprache"
n-tv
In der Dokumentation "Im Schatten des Kommandanten" begibt sich Maya Lasker-Wallfisch auf eine Spurensuche in die Vergangenheit. Die Tochter der Auschwitz-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch ergründet ihre jüdisch-deutschen Wurzeln. Der Film beschäftigt sich mit den langen Schatten, die die NS-Verbrechen auf nachfolgende Generationen werfen. Dabei treffen Mutter und Tochter Lasker-Wallfisch auf die Nachfahren des Nationalsozialisten Rudolf Höß. Höß war Kommandant des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz und verantwortlich für die Ermordung von mehr als einer Million Jüdinnen und Juden. "Ich wusste nicht, wie ich mich in ihrer Gegenwart fühlen würde", sagt Lasker-Wallfisch im Interview mit ntv.de. "Die Stille war der bewegendste Moment zwischen uns Dreien", beschreibt sie den gemeinsamen Besuch in Auschwitz.
ntv.de: Für den Film hat Regisseurin Daniela Völker Sie 2020 bei den Vorbereitungen Ihres Umzuges nach Deutschland begleitet. Warum sind sie nach Deutschland gezogen?
Maya Lasker-Wallfisch: Ich bin als Tochter einer deutsch-jüdischen Überlebenden der Shoah in London geboren. In meinem Leben habe ich immer das Gefühl gehabt, nicht dazuzugehören. Ich war stets eine Außenseiterin. Erst mit 50 Jahren, als ich anfing, mich mehr mit transgenerationalem Trauma zu beschäftigen, habe ich verstanden, dass ich für das Vermächtnis meiner Mutter verantwortlich bin. In diese Verantwortung musste ich reinwachsen. Ich wollte verstehen, wo ich herkomme und wissen, ob ich mich in Deutschland zugehörig fühlen würde, ob es hier einen Platz für mich gäbe. Was ich hier in Deutschland gefunden habe, ist sicherlich nicht einfach. Aber im Großen und Ganzen hat es sich gelohnt.
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