Fiktive Flutwelle verschlingt Venedig
n-tv
Touristen ohne Ende, sinkende Fundamente, steigender Meeresspiegel: Venedig ist eine von vielen Seiten bedrängte Stadt. In ihrem Roman "Acqua Alta" beleuchtet Isabelle Autissier die vielfältigen Herausforderungen und erzählt von einer Horrornacht, nach der von Venedig nur noch ein Haufen Trümmer bleibt.
Wer an Venedig denkt, hat sofort jede Menge Bilder im Kopf: den weltberühmten Markusplatz, Palazzi mit gotisch-byzantinischen Fassaden, auf jedem Campo mindestens eine Kirche, kleine und große Brücken, die über pittoreske Kanäle führen und natürlich Gondeln. In Isabelle Autissiers Roman "Acqua Alta", ins Deutsche übertragen von Kirsten Gleinig, ist von der malerischen Schönheit der italienischen Stadt allerdings nichts mehr übrig: Venedig liegt in Trümmern. Eine gigantische Flutwelle verschlingt die Serenissima, unzählige Menschen sterben oder sind vermisst.
Was zur Katastrophe geführt hat, ist nicht genau zu rekonstruieren. Nachdem es tagelang geregnet hatte, ein heftiger Sturm heraufzog und aus ungeklärten Gründen die Fluttore an den Eingängen der Lagune mal wieder nicht richtig funktionierten, "waren Tausende Tonnen Stein mit einem Mal auf den instabilen Untergrund gestürzt und hatten eine Reaktion erzeugt, die einem Erdbeben gleichkam". Begleitet von einem "entsetzlichen Dröhnen" breiteten sich die Erschütterungen aus und die Stadt mit ihren eng beieinanderstehenden Gebäuden fiel einem Dominoeffekt folgend zusammen.
Stadtrat Guido Malegatti hat schwer verletzt als einer von wenigen überlebt. Monate nach der Katastrophe fährt er durch die menschenleeren Ruinen Venedigs, der Motor seines Bootes dröhnt durch die Stille und er sieht nichts als Zerstörung. Den Campanile des Markusdoms gibt es nicht mehr und "die berühmte Front des Dogenpalasts, die Säulen, die Spitzbogen und der Balkon sind nur noch ein Haufen Schutt, der sich über den Kai erstreckt und sich mit den Wracks der Vaporetti mischt, die vor sich hin rosten." Erhalten ist nur die Rückwand des Gebäudes, "an der die jetzt in alle Richtungen offenen Stockwerke seltsam hängen, was das Ganze wie ein altes Puppenhaus aussehen lässt."
Der finale Showdown im "Sommerhaus der Stars" bringt dem Siegerpaar Sam Dylan und Rafi Rachek 50.000 Euro mehr auf dem Konto ein. Doch das Finale sorgt vor allem durch Eskalationen und Handgreiflichkeiten für Gesprächsstoff. Zuschauer diskutieren: Haben wir alle Trash-TV etwa jahrelang falsch verstanden?