FIFA lässt global über ihre Transferregeln diskutieren
n-tv
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte gibt der FIFA gewichtige Hausaufgaben auf: Der mächtige Fußball-Weltverband muss sich mit seinen eigentlich in Stein gemeißelten Transferregeln auseinandersetzen. Die FIFA schiebt den Prozess nun an, sieht aber auch ihr Prinzip gestärkt.
Der Fußball-Weltverband FIFA hat nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) im Fall Diarra Diskussionen über Anpassungen des Artikels 17 seiner Transferregeln (RSTP) angekündigt. Die FIFA werde nun "mit den wichtigsten Interessengruppen auf globaler Ebene einen Dialog einleiten. Gemeinsam wird man sich entscheiden, welche Schlussfolgerungen aus dem Fall Diarra gezogen werden müssen und welche Änderungen an Art. 17 RSTP sinnvoll und angemessen sind."
Dabei werde die FIFA "stets auf die Einhaltung der EU-Gesetze achten", betonte ihr Chefjurist Emilio Garcia Silvero. Der EuGH hatte am 4. Oktober geurteilt, bei einem unrechtmäßigen Vertragsbruch widersprächen die darauf folgenden Maßnahmen und Sanktionen der FIFA europäischem Recht.
Der Franzose Lassana Diarra hatte sich im August 2014 nicht mehr an seinen Vertrag mit Lokomotive Moskau gebunden gesehen, nachdem ihm das Gehalt gekürzt worden war. Der Klub verklagte ihn daraufhin auf Vertragsbruch, die FIFA verhängte eine Geldstrafe von zehn Millionen Euro gegen Diarra und drohte Vereinen, die ihn verpflichten wollten, ebenfalls mit einer Geldstrafe. Diarra klagte gegen diese Praxis, der EuGH verwies den Fall samt seinem Urteil nun zurück an ein zuständiges belgisches Gericht.