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EZB-Chefin Lagarde: Kauft in den USA
n-tv
Ungewohnt deutlich warnte Christine Lagarde vor einer zweiten Amtszeit von Donald Trump. Nach dessen Wahlsieg klingt Europas oberste Währungshüterin nun versöhnlicher. Ihr Ziel: Verhandlungen mit den USA statt Vergeltung.
Die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, fordert eine "Scheckbuch-Strategie" als Antwort auf die Zolldrohungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Statt Vergeltungsmaßnahmen sollte Europa anbieten, bestimmte Produkte wie etwa Flüssigerdgas (LNG) oder Rüstungsgüter aus den USA zu kaufen, sagte Lagarde der "Financial Times". Andernfalls drohe ein Prozess nach dem Motto "Wie du mir, so ich dir".
Die EZB-Chefin warnt, ein Handelskrieg auf "breiter Front" sei in niemandes Interesse und würde zu einem globalen BIP-Rückgang führen. Die EU sollte deshalb mit dem künftigen US-Präsidenten, der mit Zöllen von bis zu 20 Prozent auf nicht-chinesische Importe droht, verhandeln, empfiehlt Lagarde. Dass Trump Zölle zwischen 10 und 20 Prozent angekündigt hat, wertet sie als Verhandlungsspielraum. "Die Tatsache, dass man eine Spanne angibt, bedeutet, dass man offen für Diskussionen ist."
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Im Kampf gegen die hohe Inflation in den Jahren 2022 und 2023 setzt die Europäische Zentralbank die Leitzinsen hoch, um die Preise stabil zu halten. Dafür müssen die Währungshüter ein Minus von fast acht Milliarden Euro in den Bilanzen ausweisen. Das ist der höchste Verlust in der Geschichte der EZB.
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Die Marke mit dem Stern glänzt weniger hell als zuletzt. Der wichtige Markt China ist zunehmend ein Problem. Die Nachfrage nach Steckerautos liegt hinter den Erwartungen. Zweimal muss Mercedes die Erwartungen bremsen. Am Ende sackt das Ergebnis um ein Drittel ab. Die Dividende wird gekürzt. Schnelle Besserung ist nicht in Sicht.
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Verdi ist im aktuellen Tarifstreit unzufrieden: In der zweiten Runde habe es kein Angebot gegeben. Daher versucht die Gewerkschaft, mit einem Branchenstreiktag ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen. Das bekommen Millionen Menschen am Freitag zu spüren. Dann fahren Bus und Bahn in sechs Bundesländern nicht.